Wien-Rede: ÖVP-Chef Blümel will „raus aus der Twitter-Blase“

MINISTERRAT - PRESSEFOYER: BLÜMEL
Blümel will heute einen „Appell gegen die rote Selbstzufriedenheit in Wien“ in seiner Wien-Rede verpacken.

Der Ort, an den Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel am heutigen Mittwoch lädt, ist symbolträchtig: Blümel hält seine „Wien-Rede“ im Schottenstift, jenem Platz, an dem sich die ÖVP im Jahr 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg (neu) gründete.

Der Ort lässt auch erahnen, was die Besucher erwarten soll: Blümel will „keine Show, kein Entertainment“ liefern, ist tags zuvor aus der ÖVP zu vernehmen. Der studierte Philosoph will vielmehr eine Art Grundsatzrede halten. Prominenter Gast: Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel.

Worum es gehen soll? Um einen „Appell gegen die rote Selbstzufriedenheit in Wien“, um die „Selbstverständlichkeit als Ausfluss aus dieser Selbstzufriedenheit“, und um „die Gefahr, den erreichten Wohlstand zu verlieren“.

Dass es in der Rede nicht nur um Wien gehen wird, sondern auch um Bundespolitik, das lassen die ersten Ankündigungen jedenfalls vermuten. Denn widmen will sich Blümel auch dem „generellen demokratiepolitischen Pessimismus des 21. Jahrhunderts“ und der mangenden Diskursfähigkeit.

"Übertriebene politische Korrektheit"

Was ihn stört? „Ein immer stärkeres Auseinanderdriften zwischen dem, was die Menschen bewegt“ – und dem, was sie bewegen sollte, wenn es nach „einer kleinen, selbst ernannten, moralisch überlegenen Meinungselite geht“. Zu Felde ziehen will Blümel auch gegen die „übertriebene politische Korrektheit“, die die Freiheit der Meinung bedrohe.

Blümel will zudem „raus aus der Twitter-Blase“ – und hin zur „echten sozialen Frage unserer Zeit“. Welche das ist? Zumindest das ist noch sein Geheimnis. Ein bisschen Spannung muss man – auch wenn es „keine Show“ wird – ja aufbauen. Ch. Schwarz

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