Nach Ablöse-Gerücht: Blümel plant große "Wien-Rede"

Nach Ablöse-Gerücht: Blümel plant große "Wien-Rede"
Gernot Blümel will „Pfeiler für die politische Schwerpunktsetzung einschlagen“. Unterdessen sorgt ÖVP-Mandatarin Laura Sachslehner mit einem FPÖ-Spruch für Aufregung.

Das Gerücht kursiert bereits seit Längerem – und immer wieder: Gernot Blümel stehe vor seiner Ablöse als Wiener ÖVP-Chef, liest man derzeit erneut in mehreren Medien. Sein kolportierter Nachfolger lautet Innenminister Karl Nehammer.

Neue Nahrung bekam das Gerücht am Samstag: Da fand der Landestag der Jungen ÖVP statt, an dem der bisherige Obmann Nico Marchetti sein Amt an Harald Zierfuß übergab.

Die innerparteiliche Promi-Dichte war hoch – sowohl in den Reihen (Klubchef Markus Wölbitsch war vor Ort) als auch auf der Bühne. Grußworte kamen von JVP-Bundeschefin Claudia Plakolm und Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec, auch zwei Video-Botschaften gab es. Eine von Kanzler Sebastian Kurz – und eine (eher überraschend) von Karl Nehammer. Zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend:  Gernot Blümel.

Vor der Wien-Wahl

Die Erzählung, dass Nehammer die Wiener ÖVP übernehmen könnte, tauchte erstmals vor der Wien-Wahl auf. Blümel war damals, mitten in der Corona-Krise, als Finanzminister besonders mit Arbeit eingedeckt. Und Nehammer trat vermehrt als Gegenspieler von SPÖ-Chef Michael Ludwig auf.

Es blieb bei Gerüchten. Bis heute ist Nehammer Wiener ÖAAB-Obmann und Bezirksparteichef in Hietzing, sonst tritt er politisch in der Stadt aber kaum in Erscheinung.

Auch beim JVP-Landestag gab es bald Entwarnung: Blümel hatte sich nur verspätet. Immerhin hatte er am Samstag noch andere Verpflichtungen. Die Regierung verhandelte die Steuerreform.

Eine Grundsatzrede

Auch inhaltlich will Blümel bald groß in Wien auftreten: Aus ÖVP-Kreisen ist zu hören, dass Blümel am 20. Oktober eine Wiener Grundsatzrede halten wird. Inhalte sind noch keine bekannt. Man wolle aber "ein Jahr nach der Wien-Wahl die Pfeiler für die politische Schwerpunktsetzung" der ÖVP in Wien einschlagen, heißt es.

Für Aufregung auf Social Media sorgte gestern die türkise Gemeinderätin Laura Sachslehner. Sie fürchtet – angesichts des Siegs der KPÖ in Graz – nun um die Demokratie in Wien. "Wien darf nicht Graz werden", postet sie online.

Ein Spruch, mit dem Sachslehner Anleihen bei der FPÖ nimmt. Den Blauen zufolge durfte Wien schon nicht Chicago (1991) und Istanbul (2005) werden.

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