1500 Menschen demonstrierten friedlich gegen Polizeigewalt
Die Demonstration "Halt der Polizeigewalt!" startete um 18 Uhr vor dem Verkehrsministerium in der Radetzkystraße. Bei Abmarsch hatten sich bislang rund 500 Demonstranten und Demonstrantinnen eingefunden, im Lauf der Veranstaltung wuchs der Demozug allerdings merklich an. Kurz vor 20 Uhr zogen bereits 1500 Menschen durch die Wiener Innenstadt.
Solidarität über Gewalt
"Es geht uns darum zu zeigen, dass die Vorkommnisse keine Einzelfälle sind und es auch in Wien immer wieder zu Fälleb von Polizeigewalt kommt", sagte Mattis Beger, Pressesprecher der Organisation Ende Geländewagen. "Es geht nicht um Eskalation, es sind auch keine Aktionen zivilen Ungehorsams geplant", kündigte er an.
"Wir lassen uns nicht einschüchtern", betonten die Redner vor dem Start des Demozugs. Hierbei wurden zunächst die Geschehnisse der vergangenen Woche repliziert. "Polizeigewalt hat System", hieß es. "Unsere Stärke ist die Solidarität, die ist viel stärker als Gewalt", betonten die Veranstalter.
Die Landespolizeidirektion hat 490 Beamte für die Demonstration kommandiert. Die meisten blieben zunächst im Hintergrund. Dutzende Polizisten begleiteten die Kundgebung, die Helme wurden zumindest zu Beginn nicht aufgesetzt. Man gehe man davon aus, dass die Veranstaltung friedlich verlaufen werde. Plan sei auf Dialog zu setzen und "deeskalierend auftreten", so Polizeisprecher Daniel Fürst.
„Wir müssen etwa machen“, sagt Mitorganisatorin Jana Mosser. Sie nahm auch schon an den Donnerstagsdemos als Fahrerin teil. „Polizisten sind nicht richtig geschult. Was da passiert ist, geht in Richtung Folter“, meint sie.
Teilnehmer Gerry Gerger haben die Videos entsetzt – deshalb ist er Donnerstagabend auch gekommen: „So kann das nicht weitergehen, so etwas brauchen wir in Wien nicht. Die
Polizei sollte dein Freund und Helfer sein. Das ist aber nicht so. Die Beamten müssen durchgreifen, aber das ging zu weit.“
Auch die Wiener Grün-Politikerin Birgit Hebein hat sich unter die Demonstranten gemischt. „Das Video hat mich schockiert, ich will lückenlose Aufklärung“, sagt sie.
Die Stimmung bleibt friedlich. Vereinzelt werden Bengalen gezündet. Abseits der Menge auch ein kleines Feuerwerk.
Demo gegen Polizeigewalt
Klimaschwerpunkt
Auch NGOs wie Greenpeace und Global2000 nehmen an dem Marsch teil. Sie orten eine "Kriminalisierung" von Klimaschutz. Auch die Demo-Teilnehmer zeigen sich auf das Klima fokussiert. Sie wird etwa, wie bei den Klimaschutz-Demos, skandiert "What do we want? Climate justice! When do we want it? Now!" Auch finden sich Plakate zum Thema.
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