Wien, an der ungeliebten Donau

Wien, an der ungeliebten Donau
Die inoffizielle Wiener Landeshymne heißt „An der schönen blauen Donau“. Dabei ist der Fluss eine Grenze, die die Stadt in zwei Welten teilt.

Es gibt die Donau, die Neue Donau, die Alte Donau und den Donaukanal. Und man kann getrost sagen: Dem echten Wiener sind alle vier Gewässer irgendwie gleich suspekt. Sie sind ein Fremdkörper in der Stadt, so wie etwa die Schnellbahn. Sie ist einfach da, aber so richtig benutzen will sie niemand.

Der Wiener diesseits der Donau fährt so gut wie nie nach Transdanubien, selbst wenn dort sein bester Freund wohnt. Den Donaukanal hält er für einen versifften Abwasserkanal, an dessen Ufern sich nur „Zuag’reiste“ gerne aufhalten. Diese Wahlwiener fühlen sich dort „urban“, der alteingesessene Wiener sieht eher grausliche Graffiti-Schriftzüge und dass dies einst der Abwasserkanal war.

Die Copa Cagrana ist ihm ebenso suspekt wie die Alte Donau. Dort treffen einander eher die unteren 10.000, meint er zu wissen.

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