Die Stubentiger aus dem Tierschutzhaus haben im Neko definitiv ein besseres Leben als früher. Um so weit zu kommen, mussten sie aber durch ein Casting. Von ursprünglich zehn infrage kommenden Tieren, entschied sich die Kaffeehausbetreiberin schließlich für jene fünf, die am besten für den Umgang mit Menschen geeignet waren.
Diese und andere kuriose Geschichten aus Wien erzählen die Autoren Alexandra Gruber und Wolfgang Muhr in ihrem neuen Reiseführer „Kamele reiten, mit Wölfen spazieren, mit Straußen um die Wette laufen – Tierisch gute Ausflugsziele“.
Darin empfehlen die beiden etwa auch das Schmetterlinghaus im Burggarten. Auf 280 Quadratmetern flattern hier bei 26 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit rund 500 tropische Schmetterlinge zwischen Palmen und Dschungelpflanzen umher. Darunter der blau schillernde Morphofalter, der orange-schwarze Monarchfalter oder auch der Riese unter den Schmetterlingen – der bräunliche Atlasspinner, der mit fast 30 Zentimetern die größte Flügelspannweite aller Insekten aufweist.
In Stephen Frieds privater Schmetterlingssammlung erfahren die Besucher allerlei Wissenswertes über die bunten Insekten. Zum Beispiel, dass diese in Gefangenschaft – wie hier – länger leben als in freier Wildbahn. In den Tropen, wo die Schmetterlinge natürlichen Feinden ausgesetzt sind, überleben sie im Schnitt 14 Tage. Im Wiener Palmenhaus sind es rund fünf Wochen. Beim Schlüpfen der Schmetterlinge können die Besucher mit etwas Glück zuschauen.
Ein Buch über die tierischen Ausflugsziele der Stadt wäre natürlich unvollständig ohne den ältesten Zoo der Welt: den Tiergarten Schönbrunn. 800 Tiere aus rund 700 Arten erwarten mittlerweile wieder die Besucher.
Was aber die Wenigsten wissen: In Schönbrunn geht es nicht nur darum, Wildtiere dem Publikum zu präsentieren – sondern auch um Forschung und Tierschutz. Einige Arten wie Waldrappe oder Bartgeier sind in der Natur nur noch nicht ausgestorben, weil Zoos wie Schönbrunn Wiederaussiedlungsprojekte initiieren.
Ungewöhnliche Einblicke in Flora und Fauna bietet auch das Haus des Meeres in Mariahilf, wo Schildkröte Puppi mit ihren 100 Kilo der absolute Star ist. Dabei sah ihr Start ins Leben nicht so rosig aus. Auf einem Markt auf den Malediven drohte ihr vor nunmehr 43 Jahren ein Schicksal als Suppeneinlage.
Doch eine Touristin schmuggelte Puppi nach Wien, hielt sie in der Badewanne – und ging sogar mit ihr Gassi. Erst als die Schildkröte zu groß für die Wohnung geworden war, übersiedelte sie 1982 ins Haus des Meeres – wo Besucher sie ebenso bestaunen können wie 10.000 andere Tiere: Krokodile, Echsen, Haie, Fische, Seepferdchen, Flughunde, Äffchen sowie Insekten. Im komplett von Wasser umhüllten Atlantiktunnel kann man außerdem quasi durch Fischschwärme schreiten.
Zwei Wahlwiener auf der Suche nach coolen Tipps
Die Autoren
Alexandra Gruber, in Oberösterreich geboren und seit mehr als 20 Jahren Wahlwienerin, ist Journalistin und schrieb mehrere Sachbücher. Ebenfalls im Styria Verlag erschienen die gleichsam amüsanten wie informativen Nachschlagewerke „20 x Wien schräg & schrill“, „50 Dinge, die ein Burgenländer getan haben muss“, „50 Dinge, die ein Niederösterreicher getan haben muss“ sowie „Vom Wienerwald zur Buckligen Welt“.
Recherche, Texte und Fotodokumentation teilte sich Gruber wie auch beim aktuellen Sachbuch mit ihrem Lebensgefährten, Wolfgang Muhr. Geboren wurde er im Südburgenland. Vor mehr als 30 Jahren hat es aber auch ihn nach Wien verschlagen. Nähere Informationen zu den beiden Autoren sowie zu ihren ungewöhnlichen Reiseführern gibt es auf der Homepage www.panoramabox.at
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