Viel höhere Strafen für Öffi-Blockierer in Wien

Viel höhere Strafen für Öffi-Blockierer in Wien
Immer wieder werden die Öffis von Falschparkern blockiert. Die Strafen dafür werden jetzt empfindlich teurer und sollen abschrecken.

Die Strafen für Falschparker, die Öffis blockieren, werden empfindlich angehoben: 365 Euro Strafe - so viel wie eine Jahreskarte - müssen sie künftig bezahlen. Die Botschaft an Falschparker ist klar: Wären sie mal lieber mit den Wiener Linien gekommen.

Dazu kommen noch Feuerwehr bzw. Abschleppkosten in Höhe von 264 Euro. Das höhere Strafmaß gilt ab 15. September, wie Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) ankündigt.

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Bisher wurden Falschparker nur mit 128 Euro bestraft. "Öffi-Blockieren darf kein Kavaliersdelikt sein. Es geht nicht um maximale Strafen, sondern darum, dass die Öffis ungehindert fahren können", erklärt Sima. Die jetzige Anhebung soll abschreckend wirken und Bewusstsein schaffen.

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Im vergangenen Jahr wurden Straßenbahnen 1.535-mal blockiert und damit durchschnittlich vier mal pro Tag. Allein in diesem Jahr waren es bis Juli schon 1.000 Fälle, heißt es von den Wiener Linien. Auch Autobusstation werden regelmäßig verparkt, im Vorjahr 787-mal.

Laut Geschäftsführerin Alexandra Reinagl habe sich die Situation mit Falschparkern in den letzten Jahren zwar verbessert (2018 gab es noch 3.000 Falschparker), aber: "Es geht zu langsam. Die Öffis werden regelmäßig ausgebremst."

Und das kostet Nerven: "Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs dauert es, bis gewohnte Intervalle wieder eingehalten werden können", schildert man. Bewusstsein schaffen soll, dass in der WienMobil-App Verspätungen aufgrund von Falschparkern auch als solche benannt werden.

Bauliche Maßnahmen gegen Falschparker

Entschärfen will man Falschparker-Hot-Spots auch durch bauliche Maßnahmen, wie auf der Strecke der Linie 42 in der Kreuzgasse. Parkplätze wurden entfernt und stattdessen der Gehsteig verbreitet und Begrünung geschaffen. Die Anzahl der Falschparker habe sich dadurch von 22 Fällen pro Jahr auf einen reduziert.

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Um weitere Problemstellen zu identifizieren, arbeiten die Wiener Linien mit den Bezirken zusammen. Im Herbst werden im 18. Bezirk zwischen Martinstraße und Eduardgasse die Gehsteig vorgezogen sowie Pflanzenbeeten angelegt. Bisher gab es in dem Bereich rund 50 Fälle von Falschparkern, die deutlich reduziert werden sollen.

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