Seit vergangener Woche gibt es verschärfte Quarantäneregeln in Schulen wegen Omikron. Das dürfte jetzt zu mehr Verunsicherung und Verwirrung sorgen, wie ein aktueller Fall in Wien zeigt.
In einem Gymnasium im 8. Bezirk wurde ein Schüler positiv auf Corona getestet, es besteht der Verdacht auf die Omikron-Variante. Auch andere Schulkollegen sollen sich infiziert haben. Daraufhin wurde die gesamte Klasse von den Gesundheitsbehörden gesperrt. Kurz darauf wurde eine zweite Klasse gesperrt.
Distance-Learning oder Schulsperre
Die Direktorin des Hauses soll daraufhin, auch auf Anraten des Elternvereins, an alle Eltern eine E-Mail geschrieben haben - mit dem "Vorschlag auf Online-Unterricht" und "Distance-Learnig" umzustellen, heißt es aus der Bildungsdirektion, die Schule also zu schließen.
Eine Schulsperre könne sie jedoch nicht anordnen, denn dies sei nur durch die Gesundheitsbehörde (MA 15) möglich.
Noch im Laufe Mittwochnachmittags wurde jedoch eine weitere und somit dritte Klasse gesperrt. "Eine tatsächliche Schulschließung könne man also auch noch nicht ausschließen", heißt es auf KURIER-Anfrage weiter.
Wichtig sei nur: Die Schließung kann nur durch die Gesundheitsbehörde erfolgen.
"Alle Eltern können ihre Kinder weiterhin in die Schule schicken, wenn sie das wollen. Sie entscheiden, was für ihre Kinder weiterhin am besten ist", heißt es weiter. Zu Klassenschließungen komme es außerdem andauernd, denn das sei in Zeiten der Pandemie keine Neuigkeit mehr.
"Wir wollen uns auch nicht auf unser Bauchgefühl verlassen, sondern es braucht eine wissenschaftliche Grundlage und eben die Entscheidung der Behörde", betont Bildungsstadtrat Heinrich Himmer. "Ich als Vater mache mir auch mehr Sorgen, natürlich, wenn ich von Omikron lese", sagt er weiter.
39 aktive Fälle und 9 inaktive Fälle
"Ultima Ratio" sei eine Schulsperre für die Behörden, heißt es dazu aus dem Büro des Gesundheitsstadtrates Peter Hacker.
Seit Anfang des Monats seien bei drei Millionen Tests in Wien 48 auf die Coronavirus-Variante Omikron angeschlagen. Es gebe derzeit 39 aktive Fälle und 9 inaktive Fälle. "Die Chance, sich in der Schule anzustecken ist gering", heißt es. Auch weil man immer montags und mittwochs die Kinder testet. "So kann man, falls es Infektionen geben sollte, schnell und am Anfang der Woche noch weitere Ansteckungen vermeiden", sagt ein Sprecher.
Zwei Wochen Quarantäne
Bei Omikron habe man die Regeln verschärft, weil man noch nicht genug darüber wisse. Ähnlich habe man bei Delta reagiert, daher seien die Quarantäne-Maßnahmen jetzt strenger. "Sobald es mehr Erkenntnisse gibt, werden die Maßnahmen auch wieder lockerer", heißt es weiter.
Derzeit müssen enge Kontaktpersonen trotz Impfung zwei Wochen in Quarantäne. Es gibt keine Möglichkeit auf Freitesten und das kann eben auch für gesamte Schulklassen gelten.
Kommentare