Und schon wieder ein grünes Pop-up: Wahlkampf-"Store" eröffnet
Nach den Pop-up-Radwegen, den Pop-up-Begegnungszonen und dem Pop-up-Pool haben die Grünen jetzt noch ein Pop-up-Projekt: einen sogenannten Store samt begrüntem Sitzbereich auf der Lerchenfelder Straße 48. Heute, Freitag, wurde er eröffnet.
Und dabei räumte sogar Grünen-Chefin Birgit Hebein eine gewisse Übersättigung von Pop-ups ein.
Allerdings nicht bei sich selbst: "Pop-up wird manchen schon ein bisschen lästig", sagt die Wiener Vizebürgermeisterin in ihrer Eröffnungsrede - ein klarer Seitenhieb auf die SPÖ. Die ist, von Bürgermeister Michael Ludwig abwärts, bekanntlich kein großer Fan der temporären grünen Ideen.
Pop-up-Projekte stünden für "rasches Handeln", so Hebein. "Das ist das Gegenteil von Stillstand." Und dann ist sie auch schon bei ihrem Lieblingsthema - der Klima-Krise: Diese gelte es mit Pop-up-Projekten zu bewältigen. "Wir machen das ja nicht zum Spaß."
Masken als Goodie
Lustig soll es in dem grünen Store allerdings schon zugehen: Die Wände des frühen Boden-Geschäfts wurden bemalt, dazu Sessel und Fauteuils aufgestellt - für Filmabende, Konzerte und Workshops. Bei solchen Veranstaltungen werden auch Getränke serviert, sonst gibt es kein gastronomisches Angebot.
Dafür aber Informationen zu den Grünen und ihren Zielen: Jeden Tag wird ein grüner Kandidat oder amtierender Politiker vor Ort sein.
Für all jene, die die Grünen im Wahlkampf unterstützen wollen, liegen Flyer und kleine Geschenke für Verteilaktionen bereit: Kressesamen, Sackerl, Überzieher für Fahrradsitze und - wie könnte es im Jahr 2020 anders sein - Masken.
Diese muss man übrigens tragen, wenn man sich in dem Pop-up-Store aufhält. Coronabedingt dürfen nicht mehr als 40 Leute hinein. Und deshalb ist der Gehsteig vor dem Geschäftslokal am Eröffnungstag voll.
Zurück zu den Hipstern
Wohl nicht nur wegen des Stores selbst, sondern auch wegen der prominenten Gäste: Zum Einstand schauen Justizministerin Alma Zadic und Sigi Maurer, Klubchefin im Bund, vorbei.
Bringen soll der Store zwei Dinge.
Erstens: mehr Nähe zur Kernklientel. Nachdem den Grünen im Zuge ihrer finanziellen Turbulenzen vor zwei Jahren die langjährige Parteizentrale in der Lindengasse im 7. Bezirk aufgegeben haben, zieht es sie nun wieder in die Gegend: dorthin, wo die Studenten sind; in die Nähe der hippen Lokale; nur wenige Gehminuten vom Museumsquartier.
Zweitens: einen Ersatz für die Hausbesuche. Diese haben die Grünen wegen Corona nämlich komplett abgesagt.
Bespielt wird der Store jedenfalls bis 11. Oktober - den Wahlsonntag. Besucher sind von Montag bis Samstag willkommen. Montags von 10 bis 12 ist ein eigenes Zeitfenster für Covid-Risikogruppen reserviert. Samstags ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet, an den restlichen Tagen von 15 bis 20 Uhr.
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