Hebein will Pop-up-Radwege bis November verlängern

Hebein will Pop-up-Radwege bis November verlängern
Die Wiener Grünen-Chefin hält trotz der Kritik von vielen Seiten an dem Verkehrskonzept fest.

Die temporären Radwege in der Praterstraße, der Lassallestraße, der Wagramer Straße und der Hörlgasse sorgten den ganzen Sommer über für Gesprächsstoff – aber vor allem für viel Kritik. Die sogenannten Pop-up-Radwege wurden von Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) initiiert. Nun soll geprüft werden, ob sie verlängert werden.

Seit Beginn der Corona-Krise suchten viele Menschen Alternativen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dadurch erlebte das Radfahren einen Boom in Wien. An den insgesamt 13 Zählstellen wurden im Juli etwa 1,25 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Das ist eine Steigerung um 17,3 Prozent zum Vorjahr.

Nachteile

Und dennoch gab es nicht nur Freunde der neuen Radspuren. Die Polizei etwa kritisierte, dass man nicht in das Sicherheitskonzept eingebunden gewesen sei. Von ÖAMTC-Experten hieß es, dass durch die Radwege für Rad- sowie für Autofahrer Nachteile entstanden seien.

Kritik kam auch von allen anderen Parteien. Die ÖVP und die Neos bemängelten die Pop-up-Politik Hebeins. Die FPÖ veranstaltete sogar eine Kundgebung. Und auch in der Koalition mit der SPÖ kriselte es: Im Bezirksparlament Donaustadt stimmte die Mehrheit gegen den Radweg auf der Wagramer Straße – auch die SPÖ.

Wie die Wege angenommen werden, ließ Vizebürgermeisterin Birgit Hebein von der Technischen Universität (TU) erheben. Diese Evaluierung zeige laut Hebein, dass die temporären Radwege in der Praterstraße, Lassallestraße und Wagramer Straße besonders gut angenommen würden. „Wir möchten diese Infrastruktur den Radlerinnen und Radlern daher noch länger zur Verfügung stellen und prüfen eine Verlängerung bis zum ersten November“, sagte die Grünen-Chefin.

Bis zu 900 Radfahrer

Die Evaluierung habe zudem ergeben, dass immer mehr Personen auf die Pop-up-Radwege ausweichen. In der Praterstraße waren demnach laut der Studie im Juni stündlich bis zu 900 Radfahrende unterwegs. Auf der Lassallestraße wurden zu Spitzenstunden mehr als 700 Radfahrer stadtauswärts gezählt. Heute, Montag, wird das Ermittlungsverfahren zur Verlängerung der Pop-up-Radwege bis November eingeleitet.

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