Umlaute im Kennzeichen: Ärger mit dem Handyparken

Umlaute im Kennzeichen: Ärger mit dem Handyparken
Programmierer vergaßen auf die Deutschen.

Die Beziehung zwischen Österreichern und Deutschen kann als ambivalent bezeichnet werden: Oft machen wir uns über unseren großen Nachbarn lustig. Gleichzeitig ist er in vielen Bereichen ein heimliches Vorbild. Dass aber ganz auf ihn vergessen wird, ist neu. Das scheint aber den Programmierern von A1 passiert zu sein, als sie das Handyparken in Wien ermöglichten.

Caro L. kommt aus dem Landkreis Künzelsau in Baden-Württemberg. Seit die 25-Jährige in Wien studiert, reist sie auch öfter mit ihrem Auto an. Weil das mit dem Parken in Wien mit all seinen Kurzparkzonen nicht so einfach ist, meldete sie sich zuvor schon bei der Handyparken-App an. Ihr Kennzeichen beginnt mit „KÜN“ – für eben jenen, in Österreich eher unbekannten, Landkreis.

Das „Ü“ konnte sie beim Handyparken aber nicht angeben. So wurde bei der Anmeldung kurz vor Weihnachten aus „KÜN“ schnell ein „KUEN“. „Das ist eben das System“, habe sie sich damals gesagt und dann eigentlich nicht mehr daran gedacht, schildert die Studentin. So löste sie mehrere Parkscheine, bis sie im Jänner dann unverhofft einen Strafzettel am Auto hatte.

„Ich bin dann zur Polizei und die haben mir gesagt, dass ich das Ticket ordnungsgemäß gelöst habe, aber eben das Kennzeichen nicht übereinstimmte“, sagt Caro L. Stornieren konnte die Polizei die Strafe nicht, weil das nur innerhalb einer Frist von 30 Minuten möglich sei, wie man bei der Polizei erklärt.

Fehler wird behoben

36 Euro sollte L. bezahlen, nach mehreren Mahnungen waren es dann schon 50 Euro. „Die Dame kann einen Einspruch machen“, teilt man bei der Polizei auf Anfrage mit. Und auch bei A1, den Betreibern des Handyparkens, will man der Studentin helfen: „Uns erreicht dieses Problem zum ersten Mal, wohl auch, weil es in österreichischen Kennzeichen keine Umlaute gibt“, teilt ein Unternehmenssprecher mit.

Man versichert, dass das Eintragen von Umlauten in der App – zumindest mittlerweile – funktioniere. „Bei der Anmeldung über die Website werden wir uns diesen Bug (Fehler beim Programmieren, Anm.) noch ansehen“, teilt der Sprecher mit. Damit sollten dann auch alle Deutschen in Wien parken können.

Übrigens: Alle Nutzer der Handyparken-App, die das noch nicht gemacht haben, müssen bis 1. März ihre Nutzerdaten vervollständigen. eMail und Passwort sollen dann den Zugriff über Rufnummer und SMS-TAN ablösen.

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