Terrorangst: Wiener Polizei setzt 500 Kräfte in "Kernzone" ein
Angesichts der Warnung vor Anschlägen in Wien wird die Polizei zu Silvester mit einem beträchtlichen Aufgebot im Einsatz sein. In der "Kernzone" - also in der City, wo Hunderttausende Menschen den Silvesterpfad besuchen werden - würden mehr als 500 Einsatzkräfte unterwegs sein, kündigte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Mittwoch an.
Die zu Weihnachten eingelangte Terrorwarnung ist nach wie vor wenig konkret. In der Nachricht eines laut Polizei "befreundeten" Geheimdienstes sind sieben Namen potenzieller Attentäter genannt, von denen nach wie vor nicht bekannt ist, ob sie real existierenden Personen zuordenbar sind. Weitergehende Hinweise gibt es nicht.
Auch Cobra und Wega im Einsatz
"Nur unbedingt notwendige Behältnisse mitnehmen"
Besuchern des Silvesterpfades wird geraten, "nur unbedingt notwendige Behältnisse" mitzunehmen. Wer einen großen Rucksack herumschleppt, muss mit Kontrollen rechnen. Getränkeflaschen sollten auf jeden Fall zu Hause oder im Hotel bleiben, sagte Hahslinger. Verstärkten Streifendienst wird es zu Silvester auch außerhalb der City geben. Besonderes Augenmerk werde die Polizei auf neuralgische Orte - etwa Verkehrsknotenpunkte - legen, kündigte der Sprecher an.
Kein Besucher-Rückgang erwartet
Der morgige Silvesterpfad in Wien wird bekanntlich infolge der Warnung eines Geheimdienstes vor einem Terroranschlag in europäischen Hauptstädten trotzdem über die Bühne gehen, allerdings mit verstärktem Polizeiaufgebot. Einen merkbaren Besucher-Rückgang erwartet der Veranstalter Stadt Wien Marketing dadurch aber nicht. Die prognostizierten Minus-Grade könnte sich indes schon auswirken.
Minusgrade in Silvesternacht
Einfluss auf die Besucherströme könnten aber die Wetteraussichten haben, meinte Draxler: "Das spüren wir sehr wohl." Bei minus fünf Grad würden zwar nicht unbedingt weniger Leute kommen als bei plus fünf Grad, aber sie würden kürzer bleiben. Deshalb entstehe der Eindruck, dass insgesamt weniger los sei.
Auf einen Blick
Der Silvesterpfad startet morgen, Donnerstag, um 14.00 Uhr und dauert bis 2.00 Uhr. An 13 Standorten - hauptsächlich in der Innenstadt gelegen - werden Musik- und Unterhaltungsprogramm bei freiem Eintritt geboten. Zwecks verstärkter Sicherheit hatte die Polizei kürzlich beschlossen, ihr Aufgebot rund um die Silvesterfeierlichkeiten in der Bundeshauptstadt mit insgesamt 250 Kollegen aus anderen Bundesländern aufzustocken.
Knapp die Hälfte der Österreicher wird Silvester heuer zuhause mit Familie und Freunden feiern. Fast jeder Zehnte lehnt es jedoch grundsätzlich ab, den Jahreswechsel zu bejubeln. Elf Prozent werden allein Silvester feiern. Das betrifft vor allem Personen ab dem 50. Lebensjahr, ergab eine Onlineumfrage von meinungsraum.at.
Jeder zweite Befragte stimmt der Aussage "Ich kann die Aufregung um Silvester nicht nachvollziehen" mit "ja" oder "eher ja" zu. Jeder Vierte gibt an, Silvester nicht leiden zu können. Vor allem Männer, ältere Menschen und Personen ohne Kinder im Haushalt sind laut dem Onlinemarktforschungsinstitut "Silvestermuffel".
Acht von zehn Österreichern werden jedoch auf das neue Jahr anstoßen und planen für den Getränkeeinkauf im Schnitt 34 Euro ein. Zwei Drittel begießen den Jahreswechsel mit Sekt oder Champagner. 52 Prozent verschenken außerdem Glücksbringer und 28 Prozent werden Blei gießen.
Für Dekoration und Feuerwerk gibt nur knapp jeder Fünfte Geld aus. Im Durchschnitt sind es 20 Euro für Dekoration und 42 Euro für Feuerwerk. "Besonders Männer und Personen mit Kindern im Haushalt wollen Geld für ein Feuerwerk ausgeben", erläuterte Evelyn Kaiblinger von meinungsraum.at. Sechs von zehn Befragten freuen sich auf das Feuerwerk um Mitternacht, vor allem die jüngeren Befragten.
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