Tatort Beziehung: Ansturm auf Krisen-Hotlines

Tatort Beziehung: Ansturm auf Krisen-Hotlines
Frauenhäuser und Männerberatung arbeiten immer enger zusammen. Wie Anti-Gewalt-Trainings für Täter funktionieren und wie Expertinnen die Opfer unterstützen.

Schläge und Knochenbrüche. Einschüchterungen und Beleidigungen. Der Entzug von Schlaf oder Geld. Und manchmal sogar Mord. Gewalt in Beziehungen kann sich auf verschiedenste Arten zeigen und im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.

Dazu kommt, dass finanzielle Sorgen oder gar Existenzängste dazu führen können, dass eine bereits angespannte Situation eskaliert. Nach Jahren der Pandemie mit Lockdowns und Jobverlusten kamen nun der Krieg in der Ukraine und eine hohe Inflation. Sowohl vonseiten der Frauenhäuser als auch bei der Männerberatung bestätigt man, dass die Zahl der Anrufe bei den Krisenhotlines (siehe Infokasten) zuletzt deutlich gestiegen ist.

Die beiden Einrichtungen kooperieren seit vielen Jahren – vor rund eineinhalb Jahren starteten sie gemeinsam ein weiteres Projekt, nämlich die sogenannte opferschutzorientierte Täterarbeit. Im Gespräch mit dem KURIER zogen sie nun Bilanz, welche Erfolge man damit bisher erzielen konnte.

Worum es dabei geht?

Die Männerberatung bietet seit vielen Jahren Anti-Gewalt-Trainings für Männer. Wenn es zu Hause zu einem gewalttätigen Vorfall gekommen ist, landen die Männer etwa über Anweisung des Gerichts oder des Jugendamts in diesem Programm. Oder sie kommen „eingeschränkt freiwillig“, wie es Alexander Haydn von der Wiener Männerberatung formuliert: Wenn etwa die Partnerin, der Bruder oder der Vater den Mann drängen, ein derartiges Training zu absolvieren.

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