Stammersdorfer Kellergasse: Aus für Durchzugsverkehr

Wohnt man außerhalb Floridsdorfs, bringt man die Stammersdorfer Kellergasse hauptsächlich mit gemütlicher Heurigenatmosphäre in Verbindung.
Die Floridsdorfer selbst sehen das mit der Gemütlichkeit allerdings ein bisschen anders. „Die Kellergasse hört sich toll an, dabei kommt man nicht mal zum Heurigen, weil man am Hinweg wahrscheinlich von einem Auto zusammengeführt wird.“
Das ist nur eines der kritischen Anrainer-Zitate, die die Gebietsbetreuung im Zuge eines Beteiligungsprozesses zur Umgestaltung der Gasse zu hören bekommen hat.
Der durchgehende Tenor: Dem Durchzugsverkehr muss ein Riegel vorgeschoben werden. Und das soll ab Herbst auch passieren. Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) hat am Dienstag ein entsprechendes Konzept vorgelegt.
Durchfahrt verboten
Demnach soll die Durchfahrt von Hagenbrunn über die Stammersdorfer Kellergasse nach Stammersdorf künftig nicht mehr möglich sein. Von Stammersdorf kommend ist die Durchfahrt nach Hagenbrunn ebenfalls verboten, allerdings nur zu bestimmten Zeiten: nämlich in der Zeit von März bis Oktober, jeweils Freitag bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr und Montag bis Donnerstag von 16 bis 22 Uhr. Der Senderparkplatz darf von beiden Seiten angefahren werden.

Von den Beschränkungen ausgenommen sind der Linienbus, der Heurigenexpress, landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Fahrräder. Die Regelung soll im Herbst in Kraft treten, sagt Papai. Bei der Bezirksvertretungssitzung vergangene Woche hätten alle Fraktionen bis auf die FPÖ zugestimmt.
Seit einem Jahr wird an der Lösung gefeilt. Eingebunden waren Anrainer, Kellerbesitzer und auch die Landwirtschaftskammer. Mit den Maßnahmen soll „der Absatz des Wiener Weins gestärkt werden und die Gegend für Bewohner und auch Touristen attraktiv gestaltet werden, so Norbert Walter, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer.
Pflasterung bleibt erhalten
Die Verkehrsberuhigung ist dabei nur ein erster Schritt. Ab 2023 soll auch die Aufenthaltsqualität verbessert werden, sagt Papai. Am Anfang der Kellergasse soll ein kleiner Platz entstehen, auch die in die Jahre gekommene Busstation soll instand gesetzt werden. Am gepflasterten Hohlweg wird sich allerdings nichts ändern, ein baulich getrennter Gehsteig wird nicht kommen. „Die Kellergasse ist eine Schutzzone, das ganze Ensemble muss erhalten bleiben“, erklärt Papai.
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