Stadtrechnungshof: Ein ziemlich strenger Blick auf die Stadt

Stadtrechnungshof: Ein ziemlich strenger Blick auf die Stadt
Zimperlich gehen die Prüfer des Wiener Stadtrechnungshofs mit der Stadtregierung nicht um. Dennoch sollen sie bald noch mehr Rechte erhalten

Wenn er seine Berichte veröffentlicht, werden sogar die mächtigsten unter den Wiener Stadträten kurz nervös. Seit exakt 101 Jahren prüft der Wiener Stadtrechnungshof – früher: Kontrollamt – die gesamte Gebarung der Gemeinde Wien sowie ihrer Unternehmungen und Stiftungen auf „ziffernmäßige Richtigkeit, Ordnungsmäßigkeit sowie Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit“.

Was trocken klingt, förderte über Jahr(zehnt)e hinweg immer wieder Bemerkenswertes zu Tage: Kostenüberschreitungen beim U-Bahn-Bau, fehlende Ausschreibungen beim Gürtel-Pool, Untreue-Verdacht in den Pensionistenhäusern der Stadt. Die Liste ließe sich fortsetzen (siehe unten).

Denn der Stadtrechnungshof gilt im Vergleich zu seinen Pendants in den anderen acht Bundesländern als streng. Und das trotz der Struktur, in die er eingebettet ist. Denn tätig werden die Prüfer zwar zumeist auf Ansuchen der Oppositionsparteien – die Behörde selbst ist aber Teil des Magistrats, bestellt wird ihr Chef vom Gemeinderat. Dort haben jene Parteien, deren Politik er fortan prüfen muss, die Mehrheit.

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