Sozialmärkte: Hilfe für jene, die um jeden Cent kämpfen

Sozialmärkte: Hilfe für jene, die um jeden Cent kämpfen
Der Wiener Samariterbund verzeichnet ein massives Kundenplus, manche Lebensmittel werden sogar knapp. Der KURIER war vor Ort.

Der Koch ist gerade erst dabei, das dampfende Geschnetzelte anzurichten, doch die Schlange im Sozialmarkt Böckhgasse im Wiener Bezirk Meidling ist schon lang. Einmal wöchentlich veranstaltet der Samariterbund den „Suppentopf“. Von Armut betroffene Menschen bekommen eine warme Mahlzeit. Davor oder danach können sie einkaufen und die so gut wie täglich ausgebuchte Sozialberatung in Anspruch nehmen.

Eine der Ersten ist Annemarie Brezik, die ihren Einkauf bereits erledigt hat und auf Freundinnen für ein gemeinsames Mittagessen wartet. „Ich komm’ schon eine Weile her“, sagt die Stammkundin. Trotz starker Arthritis nehme sie etwas für Nachbarn mit. Diese hätten eine ähnlich kleine Pension, würden aber zögern, im Sozialmarkt einzukaufen. „Ich hab’ in der Familie einen Herrn Professor, der möcht’ mich manchmal ärgern und meint dann, ich nutz’ das System aus. Da antwort’ ich nur: Geh, hoit di Goschn“, erzählt die 80-Jährige, ehe sie lauthals loslacht.

Kommentare