Sommer in Wien: Wie viel Hitze ist normal in unserer Stadt?
„Zu viel Hitze“, sang Falco schon 1982. Und spielte damit nicht nur auf die sonnig-sommerliche Großstadt, sondern auch auf deren Schattenwelt samt Drogen und Prostitution an. Und doch könnte man den Titel rückblickend wörtlich nehmen: Waren die 80er-Jahre doch das Jahrzehnt, in dem bereits ein eindeutiger Anstieg der Temperaturen zu verzeichnen war. Seitdem geht es nur noch aufwärts, wie eine Auswertung der Landesstatistik Wien zeigt.
Der KURIER sprach mit dem Klimaexperten Alexander Orlik von Geosphere Austria (vormals ZAMG), was das für unsere Zukunft heißen könnte. Dazu wirft Orlik zuerst einen Blick zurück: Seit 1872 werden Wetterdaten in Wien auf der Hohen Warte erfasst (zuvor gab es Messungen an anderen Standorten, was die Vergleichbarkeit erschwert).
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Betrachtet man nun diesen langen Messzeitraum: Welche Abweichungen der Temperaturen sind normal – und welche problematisch? „Die Sommertemperaturen sind jedenfalls ein guter Indikator für die Entwicklung“, schickt Orlik voraus. In den 1870er- und 1880er-Jahren gab es einige Sommer, die etwas wärmer ausfielen, während ab 1900 eine Periode mit kühleren Sommern folgte. Umstände, die für die von der Landwirtschaft abhängigen Menschen dramatisch sein konnten, räumt Orlik ein. „Klimatologisch gesehen sind die Schwankungen allerdings noch normal.“
Anders sieht es ab den 1980er-Jahren aus: „Das kann man nicht mehr kleinreden. Seitdem geht es nur noch nach oben“, so Orlik. Nicht nur die Zahl der Hitzetage stieg – auch die Minimaltemperaturen wurden immer höher. Was sich bei der steigenden Zahl der Tropennächte zeigt.
Und mit welchen Temperaturen müssen wir in den kommenden ein bis zwei Jahrzehnten rechnen? „Jedenfalls werden sie weiter steigen“, sagt Orlik. Es gebe verschiedene Szenarien – bis Mitte des Jahrhunderts könne man zumindest mit einem Anstieg von etwa ein bis zwei Grad rechnen.
Weitere Infos auch auf www.wien.gv.at/statistik/wetter/ oder unter https://data.hub.zamg.ac.at/
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