Schwalben im Unwetter: "Es geht um jede Minute"

Schwalben im Unwetter: "Es geht um jede Minute"
Eigentlich sollten die kleinen Zugvögel schon auf dem Weg in den Süden sein, doch Starkregen und Sturmböen lassen das nicht zu. Ihnen droht der Hungertod - im Tierschutzhaus Vösendorf kämpft man um ihr Leben.

Im hinteren Teil des Tierschutzhauses Vösendorf herrscht geschäftiges Treiben. Auf dem Boden stehen große Kisten mit gerade abgelieferten Schwalben, dazwischen arbeiten rund zwei Dutzend Menschen konzentriert. Es ist Fütterungszeit für die kleinen Vögel, wie eigentlich rund um die Uhr, seit Unwettertief Annett Österreich fest im Griff hat. Es gilt, Tierleben zu retten. Denn viel Zeit bleibt den kleinen Schwalben nicht mehr.

"Es sind sicher schon weit über 1.000 Schwalben in den letzten Tagen bei uns abgegeben worden, wir zählen sie nicht mehr", sagt Stefan Scheidl, Leiter des Tierschutzhauses. "Es geht jetzt nur darum, sie zu füttern und zu versorgen, das ist Akkordarbeit."

Der Teufelskreis des Wartens

Schon am Freitag, erzählt er, seien viele große Schwärme gesichtet worden, die wegen des Regens ihren Zug in den Süden nicht antreten oder fortsetzen konnten. Doch das führt die kleinen Zugvögel in einen Teufelskreis. Während sie nämlich auf bessere Flugbedingungen warten, haben sie keine Nahrung, weil bei der Witterung auch keine Fluginsekten unterwegs sind - und sie können sich ausschließlich davon ernähren. So werden sie immer schwächer.

Die Versorgung der rund 1.000 Tiere kostet mindestens 5.000 Euro täglich. Man kann das Notfallsprojekt des Tierschutzhauses hier unterstützen:  tierschutz-austria.at/unterstuetze-uns/spenden/spendenprojekte/notfelle

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