Schmierereien im Gemeindebau rufen Verfassungsschutz auf den Plan

ANSCHLAG IN WIEN - FESTNAHME DURCH COBRA IN LINZ
"Allahu Akhbar" und "Tot den Christen, nehmt euch vor" (sic!) sprühte ein Unbekannter in ein Stiegenhaus in Wien-Leopoldstadt.

"ISIS", "Weiter so Allah - sei unserem Helden im ersten Bezirk gnädig" - solche und ähnliche Sprüche, die aus dem islamistischen Umfeld stammen könnten, fanden die Bewohner eines Gemeindebaus in der Engerthstraße in Wien-Leopoldstadt am Donnerstag in ihrem Stiegenhaus vor.

Die Sprüche spielen teilweise auf den Anschlag vom 2. November in der Wiener Innenstadt an, bei dem vier Menschen starben. Wer für die Schmierereien verantwortlich ist, ist noch nicht bekannt. Die Anwohner hatten die Polizei verständigt, nun ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT).

"Politischer Hintergrund"

Obwohl die Graffitis mit zahlreichen Rechtschreibfehlern ausgestattet sind, scheint die Polizei diese sehr ernst zu nehmen. So soll in der Wohnhausanlage die gesamte Stiege 1 mit solchen, vermutlich radikalen Sprüchen vollgeschmiert worden sein. Der unbekannte Täter soll den Attentäter vom 2. November in den Schmierereien auch als "Schwedenplatz Legende" bezeichnet haben.

Ermittelt wird wegen schwerer Sachbeschädigung mit einem politischen Hintergrund. Es kann aber auch sein, dass jemand bewusst Muslime verunglimpfen möchte.

Noch am Donnerstag hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Pressekonferenz nach dem Anschlag in Wien jedenfalls noch vor möglichen Nachahmungstätern gewarnt. Die Polizei werde nun verstärkt Kirchen bewachen (scheinbar war die Ruprechtskirche ein primäres Ziel des Attentäters). Auch Synagogen werden derzeit verstärkt von der Polizei bewacht.

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