S45-Sperre: Ab Samstag steht die halbe Vorortelinie

S45-Sperre: Ab Samstag steht die halbe Vorortelinie
Für eine Woche wird die Schnellbahnlinie zwischen Hernals und Handelskai gesperrt. Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

An den Stationen entlang der S45 werden momentan fleißig Flyer verteilt. Ihr Inhalt: Die Ankündigung der anstehenden Sperre eines Teils der Vorortelinie.

Ab kommenden Samstag, dem 20. März, um 4 Uhr, wird der Betrieb der S-Bahn zwischen Hernals und Handelskai eingestellt. Eine Woche später, am 27. März zu Betriebsbeginn, soll die S45 planmäßig wieder auf der gesamten Strecke unterwegs sein. Zwischen Hernals und Hütteldorf verkehrt die Schnellbahn ohne Einschränkungen.

Arbeiten im Bahnhofsbereich Heiligenstadt

Notwendig ist die Sperre, weil im "Kreuzungsbereich" der Vorortelinie mit der Franz-Josephs-Bahn zwischen den Bahnhöfen Heiligenstadt und Oberdöbling vier Weichen entfernt werden. Im Zuge dessen werden auf einer Streckenlänge von etwa 200 Metern um diese Stelle Gleise, Oberleitung und Oberbau erneuert. Die Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro.

Zwar wurde die S45 erst in den Jahren 2018 und 2019 großflächig saniert, die kommenden Instandhaltungsarbeiten wären damals aber noch nicht absehbar gewesen, sagte ÖBB-Sprecher Daniel Pinka zum KURIER.

Dass die S-Bahn-Linie wegen der Arbeiten zwischen Heiligenstadt und Oberdöbling gleich bis Hernals gesperrt werden muss, hat betriebliche Gründe: Im Bahnhof Hernals gibt es ein Extra-Gleis, das es den Zügen ermöglicht, dort zu wenden.

Schienenersatzverkehr

Für die Dauer der Sperre wird von den ÖBB ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser fährt unter der Woche zwischen 6 und 19 Uhr alle fünf, am Tagesrand sowie am Wochenende alle zehn Minuten.

Der Schienenersatzverkehr habe bereits während der mehrwöchigen Sperren 2018 und 2019 wunderbar funktioniert, daher gehe man davon aus, dass das auch diesmal so sein werde, so Pinka. Man werde sich die Situation in den ersten Tagen aber genau ansehen und gegebenenfalls nachbessern.

Zu weiteren Sperren der S45 werde es aus jetziger Sicht nicht kommen. Ohnehin dürfe man die bevorstehende Sperre nicht mit den umfassenden und mehrwöchigen Sanierungssperren in den vergangenen Jahren vergleichen, meint der Bahn-Sprecher: "Im Vergleich dazu ist das jetzt eine Kleinigkeit."

Brückensanierung

Mit den am gestrigen Montag aufgenommenen Sanierungsarbeiten der S45-Brücke über die Richthausenstraße in Hernals hat die Streckensperre übrigens nichts zu tun. Die unter Denkmalschutz stehende Otto-Wagner-Brücke wird bis voraussichtlich 2. September gereinigt, sandgestrahlt und neu lackiert. Das hat laut Pinka jedoch vorwiegend "kosmetische" Gründe, damit das eiserne Brückenfachwerk wieder gegen die Witterung geschützt ist. Der Fahrbetrieb wird durch die Brückensanierung nicht beeinflusst.

Rund 200 Züge rollen täglich über die 120 Jahre alte Vorortelinie, damit ist sie eine der am stärksten befahrenen Bahnstrecken Österreichs. Aktuell liegen die Passagierzahlen laut ÖBB rund 60 bis 70 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.

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