Reinprechtsdorfer Straße: Ein Theater in sechs Akten
Kenner der Stadtpolitik wissen: Verkehrsberuhigungsprojekte sind selten besonders ruhig, sondern meist mühsam umzusetzen – und fast immer von schrillem Polit-Getöse begleitet.
Klar ist auch: Bezirkspolitik hat ihre eigenen Gesetze. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Allianzen und Frontstellungen, die es laut klassischer parteipolitischer Farbenlehre gar nicht geben dürfte.
Bei der Reinprechtsdorfer Straße werden derzeit beide Grundsätze bis zum Exzess ausgereizt. Diese Woche ist die Debatte erneut eskaliert – nun soll es eine Sondersitzung der Bezirksvertretung und eine Bürgerversammlung geben.
Wie aber kam es dazu? Ein Drama in (vorerst) sechs Akten.
Der Prolog
Wir schreiben das Jahr 2014: Nach heftigen Geburtswehen erfolgt der Spatenstich für die neue Mariahilfer Straße. Eine Verkehrsberuhigung würde auch der zur Durchzugsstraße verkommenen Reinprechtsdorfer Straße guttun, befindet man im benachbarten Margareten.
Und so verkünden SPÖ-Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery und die grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou die Umgestaltung. Mit breiter Bürgerbeteiligung, selbstredend.
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