Neuerlicher Missbrauchsverdacht in Wiener Kindergarten

Neuerlicher Missbrauchsverdacht in Wiener Kindergarten
Beschuldigter Pädagoge stand schon einmal im Fokus von Ermittlungen - MA 11 brachte eine Sachverhaltsdarstellung bei Staatsanwaltschaft ein.

Ein Pädagoge eines städtischen Kindergartens in Wien-Penzing, gegen den bis Dezember 2023 im Zuge von Missbrauchsvorwürfen strafrechtlich ermittelt worden war, sieht sich nun mit neuen Anschuldigungen konfrontiert. Die zuständige Magistratsabteilung 11 (MA 11) bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden „Wien heute“-Bericht. So soll es drei Tage nach Einstellung des Verfahrens der Kinder- und Jugendhilfe zu neuen inkriminierten Handlungen gekommen sein.

Konkret soll es dabei um Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gehen, wie die MA 11 betonte. „Ein Kind hat einem anderen Kind während einer Spielsituation davon erzählt“, sagte Pöschmann.

„Wir haben darum das Ermittlungsverfahren durch die MA 11 wieder eröffnet und eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht“, sagte Sprecherin Ingrid Pöschmann der APA am Abend. Pöschmann betonte jedoch, dass der Pädagoge in diesen drei Tagen zu keinem Zeitpunkt in dem Kindergarten tätig war. Der Mann habe seit 2021 nicht mit Kindern gearbeitet, so die Sprecherin.

Bei der Staatsanwaltschaft war das Vorliegen einer entsprechenden Sachverhaltsdarstellung am späten Donnerstagabend für die APA nicht mehr zu verifizieren. Parallel dazu läuft auch das Verwaltungsverfahren durch die Kinder- und Jugendhilfe. Im Zuge dessen sollen Eltern sowie Mitarbeiter des Kindergartens erneut befragt werden.

Die neuen Vorwürfe sind durchaus von Brisanz. Denn die Staatsanwaltschaft hatte erst vergangenen Dezember ein Verfahren gegen den nun wieder beschuldigten Mann und einen weiteren Pädagogen aufgrund von Vorwürfen aus dem Jahr 2021 bezüglich des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Unmündiger sowie teils wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung eingestellt. „Die Vernehmungen sämtlicher Beteiligter und weitere Ermittlungsmaßnahmen konnten den aufgeworfenen Tatverdacht nicht erhärten“, hatte es damals in einer Mitteilung der Behörde geheißen. Wesentlich dafür sei das Gutachten eines psychologischen Sachverständigen gewesen, der in Gesprächen mit den Kindern jedoch keine verdachtserhärtenden Aussagen feststellen hatte können.

Neue Leitung 

Der Fall hatte 2022 für Aufsehen gesorgt. Im Zuge der Causa war auch die Leitung der städtischen Kindergärten (MA 10) neu besetzt worden. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) war damals unzufrieden mit dem Krisenmanagement rund um den Verdachtsfall gewesen.

Kommentare