Neue und vorerst letzte Erstversorgungsambulanz in Wien eröffnet

Neue und vorerst letzte Erstversorgungsambulanz in Wien eröffnet
In der Klinik Landstraße ist die sechste Erstversorgungsambulanz in Betrieb gegangen. Hietzing wird keine solche bekommen.

Die Erstversorgungsambulanz (EVA) in der Klinik Landstraße war bereits seit einigen Wochen im Probebetrieb, nun ist sie offiziell eröffnet worden. Sie ist ab sofort die erste Anlaufstelle für Patienten, die außerhalb von Ordinationszeiten oder an Feiertagen medizinische Hilfe benötigen.

In 60 Prozent der Fälle können Patienten in der vorgelagerten Ambulanz schon nach der Erstuntersuchung diagnostiziert, behandelt und mit einem Rezept oder in den niedergelassen Bereich entlassen werden. Die Versorgung übernehmen AllgemeinmedizinerInnen des Ärztefunkdienstes.

Entlastet werden sollen dadurch die Spitalsambulanzen, den Patienten bringe das neue Angebot kürzere Wartezeiten, wie der Wiener Gesundheitsverbund erklärt. Geöffnet ist an Werktagen zu Randzeiten (10 bis 22 Uhr), an Wochenenden und Feiertagen (9 bis 20 Uhr).

Patienten müssen umlernen

"Wenn es einem schlecht geht, empfinden sich viele Patienten als Notfall. In einer EVA kann man abklären, ob es sich wirklich um einen medizinischen Notfall handelt", sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Versorgt werden in der EVA täglich 125 sogenannte "Selbstkommer", die also keinen Termin haben und nicht mit der Rettung eingeliefert werden. 

Die Klinik Hietzing soll vorerst keine Erstversorgungsambulanz bekommen: "Dort haben wir in der Pandemie die Erfahrung gemacht, dass es nicht so viel Laufkundschaft wie in anderen Kliniken gibt", erklärt Hacker.

Neue und vorerst letzte Erstversorgungsambulanz in Wien eröffnet

Schwere Fälle können aus der Erstversorgungsambulanz direkt in die angeschlossene Notfallambulanz weitergeleitet werden.

Für Patienten würden die Erstversorgungsambulanzen ein Umlernen bedeuten, wie NEOS-Gesundheitssprecher Stefan Gara ergänzte: "Es geht darum, dass Patienten an die richtigen Stellen geleitet werden, sei dies im Spital oder im niedergelassenen Bereich. Das erlaubt eine gezieltere medizinische Erstversorgung, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und gleichzeitig wichtige Spitalsressourcen entlastet."

Sechs Erstversorgungsambulanzen

Mittlerweile gibt es sechs Erstversorgungsambulanzen in WIGEV-Spitälern. Dazu zählen die Kliniken Donaustadt, Favoriten, Floridsdorf, Ottakring und Landstraße. Insgesamt wurden in den dortigen EVA´s im vergangenen Jahr 186.000 Patienten versorgt. An allen Standorten habe sich die Zahl von Patienten, die rasch wieder entlassen beziehungsweise aufgenommen werden müssen, bei einem Verhältnis 60 zu 40 eingependelt. 

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