Neue Strategie: Touristen in Wien in elf unbekannte Grätzel locken

Neue Strategie: Touristen in Wien in elf unbekannte Grätzel locken
Wien ist mehr als imperiale Pracht im ersten Bezirk: Wien Tourismus möchte Reisende ab 2024 in Bezirke außerhalb des Rings bringen, um die Facetten der Stadt bekannter zu machen.

Proletarisch und verrucht, kreativ und bunt, bürgerlich und urban. Aber auch divers, weltoffen und modern: All das ist Wien. Doch wer die Stadt bereist, tut dies oft innerhalb der Grenzen des ersten Bezirks, und lernt dort viel imperiale Pracht, aber wenig Alltagsleben kennen.

Tatsächlich ist es als Städtereisender oft nicht so einfach, die bodenständigeren Viertel einer Stadt aufzuspüren. Hier möchte man Reisenden in Wien künftig den Weg weisen: Denn Wien Tourismus will Gäste ab dem kommenden Jahr gezielt auch in elf Grätzel außerhalb des touristischen Zentrums locken.

"Heartbeat Streets"

„Unser Jahresthema für 2024 nennt sich ,Heartbeat Streets’“, erklärt Tourismusdirektor Norbert Kettner. Dabei folge man dem internationalen Reisetrend: „Die Menschen möchten richtig in Destinationen eintauchen, das Alltagsleben kennenlernen.“

Noch leide Wien nicht unter dem sogenannten Overtourism, daher sei dies auch „keine Verzweiflungstat“, um Menschen aus dem Zentrum wegzulocken, betont Kettner. Vielmehr sei es ein komplementäres Modell: 54 Prozent der Wien-Reisenden waren schon einmal hier, ein Drittel seien überhaupt Stammgäste. „Es ist ein zusätzliches Angebot, um neue Seiten der Stadt kennenzulernen.“

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