Möglicher Pride-Anschlag: 14-jähriger Verdächtiger attackiert Soldaten

Eine Menschenmenge bei der 27. Vienna Pride
14-Jähriger, der im Fokus der Ermittlungen rund um die Pride steht, ging am Samstag offenbar auf Soldat los.

Wer ist jener 14-Jährige, der im Zuge der Ermittlungen rund um einen möglicherweise vereitelten Anschlag auf die Pride in Wien in den Fokus der Ermittlungen rückte?

Man weiß: Er will im September mit der HTL beginnen. Er hat keinen nennenswerten Freundeskreis, zog sich zuletzt sozial zurück. Er soll drei Bombenbauanleitungen auf seinem Handy gehabt haben. Weil er nicht gut sehen kann, interessierte er sich offenbar für diese Form von Anschlägen. Er ist auf freiem Fuß.

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Und seit vergangenem Samstag weiß man auch: In dieser Freiheit soll er auf einen Bundesheer-Soldaten in Hietzing losgegangen sein.

Dies bestätigt auch die Staatsanwaltschaft St. Pölten dem KURIER. "Ja, wir können einen Vorfall und eine Anzeige bestätigen, dieser steht aber nicht in unmittelbaren Zusammenhang mit den bisherigen Vorwürfen", erklärt St. Pöltens Erster Staatsanwalt, Leopold Bien.

Anzeige wegen Nötigung

Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte und von der Staatsanwaltschaft bestätigt wird, handelt es sich um eine Anzeige wegen Nötigung. Konkret soll der 14-jährige gebürtige Österreicher, mit tschetschenischen Wurzeln, den Soldaten auf offener Straße weggestoßen haben. Über den Auslöser herrscht Unklarheit.

Der 14-Jährige war kurz vor der Pride-Parade am 17. Juni in Wien verhaftet worden. Zeitgleich mit zwei weiteren jungen Männern in St. Pölten. Sie alle sollen einen islamistischen Anschlag geplant haben.

Bei der Attacke auf den Soldaten, der in Zivil unterwegs war, soll es sich laut Staatsanwaltschaft um eine Zufallsbegegnung gehandelt haben. 

Opfer zückte offenbar Wehrdienstausweis

Der Anwalt des Opfers, Andreas Schweitzer, schildert den Vorfall wie folgt: Der 14-Jährige sei am Samstag um kurz nach 20 Uhr mit seinem 13-jährigen Bruder spazieren gegangen, dabei kam es zu der Berührung mit einem "Passanten". "Dieser hat dann seinen Wehrdienstausweis gezückt und die Burschen aufgefordert, stehenzubleiben. Es folgte wohl eine kleine verbale Auseinandersetzung. Und dann waren schon zwei Polizeistreifen vor Ort."

Für die weitere Vorgehensweise der Polizei fallen im Gespräch mit Schweitzer die Worte "bezeichnende Vorgehensweise und sehr auffällig." Näher will er darauf nicht eingehen. 

Rund um seine Mandanten und dessen Familie sei jedenfalls ein engmaschiges Überwachungssystem aufgebaut worden.

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