Lokal-Tipps: Eine kulinarische Weltreise durch Wien

Nicht nur kulinarisch top: Im In-Dish im 1. Bezirk überzeugt auch das Ambiente.
Von Äthiopien über Nepal bis Griechenland: Die kulinarische Vielfalt wird immer größer. Einige Empfehlungen, die Gusto machen.

Mit einer echten Weltreise wird es in diesem Sommer wohl nichts – was aber nicht heißt, dass sich die Wienerinnen und Wiener auch kulinarisch auf Heimatliches beschränken müssen. Denn die Stadt bietet durchaus authentische Genüsse aus allen Ecken der Welt – und zwar weit über Klassiker wie Pizza und Sushi hinaus. Eine – kleine – kulinarische Weltreise.

Afrikanische Küche

Während die arabisch-orientalische Küche in Wien schon vor geraumer Zeit Fuß gefasst hat, suchte man klassisch afrikanische Lokale in der Stadt lange vergebens. Bis heute ist das

Angebot klein, dafür aber fein. Immer einen Besuch wert: Das Café Lalibela, in dem äthiopische Küche aufgetischt wird. Im 18. Bezirk (Schulgasse 7) kann man sich in dem unscheinbaren Lokal nicht nur durch die kleine Karte kosten, sondern zudem stilgerecht essen: Westliches Besteck gibt es nicht.

Stattdessen wird das Essen, das auf Platten serviert wird und das man sich tunlichst teilt, mit sogenannten Injeras aufgetunkt. Die Teigfladen erinnern an Palatschinken, werden in Stücke gezupft und dienen als Trägermaterial für Fleisch und Saucen. Ist gewöhnungsbedürftig, macht aber Spaß. Apropos Spaß: Herzlicheres Personal ist in kaum einem anderen Lokal dieser Stadt zu finden.

Nepalesische Küche

Freundlich geht es auch im Yak + Yeti (6., Hofmühlgasse 21) zu, der ersten Adresse für nepalesische Küche. Ein Traum: der überdachte Innenhof, den die Wirtsleute in einen buddhistischen Garten verwandelt haben. Hier findet man, was man sich klischeehaft von Nepal erwartet – von Gebetsfahnen bis zur Gebetsmühle.

Das Essen ist authentisch, gut und preiswert. Quasi Pflicht sind die Momos – gedämpfte Teigtaschen mit verschiedensten Füllungen. (Eine Empfehlung: Mit dem Momo-Mix kann man sich ganz einfach durchkosten!).

Die Hauptspeisen gibt es in vier Schärfegraden: „wenig“, scharf, sehr scharf und sehr, sehr scharf. Womit wohl alles gesagt wäre. Khukuri Rum aus Nepal hilft als Digestif.

Indische Küche

Nur unweit entfernt im 6. Bezirk, in der Webgasse 3, wartet ein (fast schon) Traditionslokal auf alle Fans der indischen Küche. Das Nam Nam bietet eine Vielzahl an Currys in konstant hoher Qualität.

Konkurrenz auf hohem Niveau gibt es im 1. Bezirk: Das In-Dish – viele Wiener haben im Lockdown die exzellenten Take-away-Gerichte kennengelernt – bietet progressive indische Fusionsküche. Zu den Signature Dishes zählt etwa der OMG Butter Chicken Burger (tolle Brioche Buns!), auch das Butter Chicken und das Rogan Josh (zarte Lammstelze) können sich sehen lassen.

Wer lieber das benachbarte Sri Lanka kulinarisch erkunden will, der ist im Colombo Hoppers (5., Schönbrunner Straße 84) richtig. Empfehlenswert nicht zuletzt für Vegetarier und Veganer.

Mexikanische Küche

Auf nach Mexiko geht es im Tapas Mayas, in dem der Name durchaus Programm ist. In dem Lokal im 7. Bezirk (Kaiserstraße 42) hat man sich auf Tapas spezialisiert. Also auf jene mehr oder weniger kleinen Happen, wie man sie sonst aus der spanischen Küche kennt. Hier ist also durchkosten angesagt.

Nachos, Enchiladas, Fajitas Burritos – hier bekommt man garantiert alles, was man gemeinhin beim Mexikaner erwartet.

Und ja, auch beim Tequila kann das Lokal mit einer breiten Auswahl aufwarten: Nach eigenen Aussagen kann man mehr als 50 verschiedene Tequilas und Mezcal probieren, bei der Wahl berät das fachkundige Personal gerne.

Bereits etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch einen Besuch wert: das Salud in der Johannesgasse 23 in der City. Der Acapulco Sampler (drei gebratene, unterschiedlich gefüllte Tortillas, mit gehörig Käse überbacken) zählt zu den Highlights.

Wer auf Spareribs aus ist, dem sei das Santa Cruz im Prater (2., Prater Hauptallee 8) ans Herz gelegt. Große Portionen und großer Gastgarten. Nach einem (oder zwei) Long Island Ice Tea hat man zudem genug Mut, um im Wurstelprater mit so ziemlich allem zu fahren.

Griechische Küche

Zum Abschluss geht’s zurück nach Europa – nach Griechenland. Dort wartet nicht nur – klassisch, aber gut – das Odysseus (14., Penzinger Straße 57), sondern seit einiger Zeit auch das winzige rosmarin (6., Barnabitengasse 6).

Eigentlich ein Delikatessenladen, in dem man nicht nur rare griechische Spezialitäten erhält – Aufstriche, Käse, Öl, sogar eingelegte Kapernblätter! –, sondern in dem auch Frühstück und kleinere Gerichte serviert werden.

Wer rasch etwas gegen den Hunger braucht, kann auf der Landstraßer Hauptstraße 73 bei Marcos vorbeischauen. Hier gibt es Gyros, wie es sein soll: mit dicker, saftiger Pita, gefüllt mit Fleisch, Zwiebel, cremigem Tzatziki und Patates (also Pommes).

Vor allem Letztere sind im Original unerlässlich. Wer es nicht so klassisch mag, kann sich die Pita auch mit frittierten Calamari oder vegetarisch mit Feta und Muhammara füllen.

Eines ist allen Variationen gemein: Ohne sich ordentlich anzupatzen geht es nicht. Und das wiederum ist sehr klassisch.

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