Lichtblickhof: Wo Pferde kranke Kinder beim Bett besuchen können

Lichtblickhof: Wo Pferde kranke Kinder beim Bett besuchen können
Kinderhospiz eröffnete in Penzing, die weitere Finanzierung ist aber noch unsicher.

Auf der Terrasse der Wohnung stehen eigene Futterboxen für Pferde. Die Tiere haben von dort einen direkten Zugang zur Wohnung, wo sie todkranke Kinder bei ihren Betten besuchen können.

Gestern, Mittwoch, wurde das Kinderhospiz „Lichtblickhof“ in Penzing eröffnet. Zwar werden hier schon seit Jahren einzelne Therapiestunden mit Tieren angeboten, neu ist aber, dass drei Wohnungen dazugemietet wurden. Familien mit unheilbar kranken Kindern können hier Tage oder auch Wochen verbringen – um neben dem zehrenden Spitalsalltag schöne Momente gemeinsam erleben zu können. Vor allem, da man nicht weiß, wie viele davon noch bleiben.

„Offiziell wurde heute eröffnet, wir haben aber schon davor Familien aufgenommen“, sagt dazu Geschäftsführerin Roswitha Zink. Denn manche Familien hätten nicht mehr die Zeit gehabt, zu warten.

Förderzusage fehlt

Das Projekt wird zum größten Teil aus Spenden finanziert. Die betreuten Familien, die oft nicht nur emotional, sondern auch finanziell belastet sind, zahlen für den Aufenthalt nur so viel, wie sie können.

Die Stadt Wien zahlte bisher mit, eine Förderzusage für die Zukunft fehle aber noch. Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigt man sich grundsätzlich förderbereit. Allerdings müssten vonseiten des Lichtblickhofs bestimmte Rahmenbedingungen geklärt werden. Es sei etwa unklar, ob es sich um ein Hospiz handle oder um ein spendenfinanziertes Projekt. Je nachdem gebe es unterschiedliche Förderrichtlinien.

Klar ist hingegen, dass die Stadt Wien das Areal am Gelände des früheren Otto-Wagner-Spitals für das Projekt weiter zur Verfügung stellt, heißt es im Büro von Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Spenden: Raiffeisenlandesbank NÖ Wien, IBAN: AT223 2000 0001 1052 255.

Ein eigener Gedenktag

In Österreich leben rund 5.000 Kinder und Jugendliche mit einer unheilbaren, lebensverkürzenden Erkrankung. Für sie und ihre Familien gehört die Auseinandersetzung mit den Themen Sterben Trauer oft über einen langen Zeitraum hinweg zum Alltag.

Der Dachverband Hospiz Österreich hat darum im Jahr 2021 den Österreichischen Kinderhospiz- und Palliativtag ins Leben gerufen, um auf das Schicksal dieser Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien aufmerksam zu machen. Er wurde gestern begangen. Agnes Preusser

Kommentare