Kinderhospiztag: Wenn junges Leben endet

Kinderhospiztag: Wenn junges Leben endet
Familien mit einem schwer kranken Kind stoßen oft an ihre Belastungsgrenzen. Hospiz- und Palliativeinrichtungen begleiten sie – aber es gibt zu wenige und die Corona-Pandemie erschwert die Arbeit.

Von Doris Doppelhofer-Ahmovic

Muhammed-Mahir war drei Monate alt, als bei ihm schwere Hirnschäden festgestellt wurden. Der heute Fünfjährige leidet an epileptischen Anfällen, kann weder selbstständig sitzen noch gehen. Durch eine zentrale Sehstörung nimmt er nur Kontraste wahr. „Muhammed erkennt uns an den Stimmen, wenn wir mit ihm reden“, erzählt seine Mutter Sevda Aktas. Oft reagiere er darauf mit fröhlichem Quietschen, denn sprechen kann er nicht.

Die 36-Jährige kümmert sich rund um die Uhr um ihren Sohn – füttern, wickeln, umlagern, baden und therapeutische Übungen gehören seit Jahren zum gewohnten Tagesablauf. Die gemeinsame Zeit ist für die Mutter kostbar: „Ich will jede Sekunde mit ihm teilen, weil ich weiß, dass es vielleicht kein Morgen gibt.“ Die Wienerin musste bereits den Tod von zwei Söhnen verkraften: Semih-Halil starb mit sechs Monaten, Bedirhan mit neun Jahren an der gleichen genetisch bedingten Erkrankung.

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