Geborgenheit und Zuversicht für Familien im Sterntalerhof

Geborgenheit  und Zuversicht für Familien im Sterntalerhof
Nicht nur schwerkranken Kindern wird in Loipersdorf geholfen – man begleitet jeweils die ganze Familie auf ihrem schweren Weg.

Das Konzept stammt aus den 1990er-Jahren. Dass der Sterntalerhof heute so vielen Familien schwer- und sterbenskranker Kinder Unterstützung in vielen Bereichen des Lebens bieten kann, ist auf die Initiative des Seelsorgers und Diakons Peter Kai und der Voltigier- und Psychotherapeutin Regina Heimhilcher zurückzuführen. Gemeinsam gründeten sie 1998 den gemeinnützigen Verein. Der heutige Geschäftsführer Harald Jankovits stieß wenig später dazu.

Peter Kai war in seiner 20-jährigen Tätigkeit im St. Anna Kinderspital und der AKH Kinderklinik Wien immer wieder damit konfrontiert gewesen, dass Familien während eines langwierigen Krankheitsprozesses im Alltag überfordert sind. Aus einer idealistischen Privatinitiative entwickelte sich im Laufe von zwei Jahrzehnten ein österreichweit organisiertes Netzwerk.

Ganzjahresbetrieb

„Meine Motivation war zu Beginn, ehrenamtlich zu helfen,“ erzählt Jankovits. „Dann war aber der Wunsch da, das Konzept auch langfristig auf gesunde Beine zu stellen. Wir haben gesagt, wir wollen eine Struktur aufbauen, die einen professionellen Ganzjahresbetrieb ermöglicht. Denn wir wussten, dass die öffentliche Hand unser Konzept nicht unterstützt, wollten es aber aus eigener Initiative schaffen.“ Und es ist gelungen.

Geborgenheit  und Zuversicht für Familien im Sterntalerhof

30.000 Spender

Wichtiges Standbein dafür sind Benefiz-Veranstaltungen zur finanziellen Unterstützung. „Die sind seit März aber leider weggebrochen“, bedauert der Geschäftsführer. Stabil geblieben sei glücklicherweise jedoch die Zahl von rund 30.000 Spendern österreichweit. „Dank ihnen können wir unser Angebot finanzieren. Uneingeschränkt, trotz Corona ohne Kurzarbeit oder Abstriche. Und wir werden auch gut über den Winter kommen“, ist Jankovits optimistisch. „Jetzt geht es darum, in den Köpfen der Menschen zu bleiben, weiter um Unterstützung zu bitten, weil wir nicht so bekannt sind wie etwa das St. Anna Kinderspital, das Rote Kreuz oder die Caritas.“

Professionelles Team

Im professionellen, interdisziplinären Team werden Kinder aus ganz Österreich und darüber hinaus stationär und ambulant betreut. 25 hauptamtliche Mitarbeiter sind auf der 5,5 Hektar großen Anlage im Einsatz. „Weitere 25 Professionisten, wie Masseure, Physiotherapeuten oder Krankenhelfer, können wir nach Bedarf dazu buchen“, berichtet Jankovits. Dazu kommen 20 ehrenamtliche Helfer, wie eine pensionierte Lehrerin, die mit schulpflichtigen Geschwisterkindern Hausübungen macht.

Geborgenheit  und Zuversicht für Familien im Sterntalerhof

Andere helfen in der Pflege der Anlage. So sind unter anderem 10 Therapiepferde zu versorgen, die in der Arbeit mit Kindern wertvolle Dienste leisten. Weitere 100 Menschen garantieren mit ihrer projektbezogenen Unterstützung die ganzheitliche Lebensbegleitung am Sterntalerhof.

Begleitet wird dabei immer die gesamte Familie. „Auch – und gerade wenn – auf dem Weg dieser Familien der Abschied von einem geliebten Menschen steht“, sagt Jankovits. Ziel sei „das Gefühl von Geborgenheit, Zuversicht und Lebensfreude für Kinder und deren Familien, die nicht wissen, wie lange es noch ein gemeinsames Morgen gibt.“ Und das Credo lautet: Eine Familie wird nie abgewiesen, nur weil sie sich die Betreuung nicht leisten kann. Jede Familie zahlt so viel sie kann, den Rest bringt der Sterntalerhof über seine Partner, Paten und Spender auf.

„Es kommt viel zurück“

Praktiziert wird ein interdisziplinärer Ansatz aus Therapie und Pädagogik, Psychologie und Seelsorge, Sozialarbeit und Psychotherapie. Falls erforderlich im Rahmen palliativmedizinischer Betreuung. Und man setzt auf stationäre Betreuung, mobile Versorgung und ambulante Begleitung – ergänzt um Informations-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit.

"Schenken hilft"

Trotz aller Trauer und Belastung sei der Sterntalerhof „von Anfang an ein Ort der Freude und des Miteinanders“ gewesen, sagt Jankovits. „Das hat mich immer beeindruckt.“ Zurück in einen möglichst normalen Alltag zu finden, sei das wichtigste Ziel. Und er freut sich: „Es kommt auch wahnsinnig viel zurück von den Familien. Das bestätigt uns, dass sich der Einsatz auszahlt.“

Eine Möglichkeit, die Arbeit des Sterntalerhofes zu unterstützen, ist die Aktion „Schenken hilft“. Diverse Geschenke – vorwiegend regionaler Produzenten – stehen auf www.sterntalerhof.at zur Auswahl.

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