KURIER-Aktion: Was soll sich ändern auf der Mariahilfer Straße?

Busspur, Autobus Linie 13A
Reine Fußgängerzone oder doch Begegnungszone? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge für eine Neugestaltung der Einkaufsmeile.

Zankapfel "MaHü": Keine Stammtisch-Debatte in der Bundeshauptstadt kommt momentan ohne einen Beitrag zur Neugestaltung der Mariahilfer Straße aus. Am neuen Verkehrskonzept scheiden sich die Geister: Zu verwirrend und sogar gefährlich, monieren die einen. Endlich weniger Autos und weniger Lärm, jubeln die anderen. Und die Politik? Die bittet um Verständnis und verspricht Adaptierungen: "Man muss dem Ganzen eine Chance geben", sagte der Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger, unlängst im KURIER-Stadtgespräch.

KURIER-Aktion: Was soll sich ändern auf der Mariahilfer Straße?

Und Sie? Was würden Sie auf der Mariahilfer Straße verändern? Was gefällt Ihnen am neuen Verkehrskonzept? Was weniger? Schicken Sie uns Ihre Verbesserungsvorschläge per E-Mail an leserreporter@kurier.at und stimmen Sie in der Umfrage für die aus Ihrer Sicht beste Lösung ab.

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"Die beste Neugestaltung der aktuellen Mariahilfer Straße ist eindeutig: Sie wiederherzustellen, wie sie vorher war", sagt hingegen Lukas Wallner.

"Kinder finden sich mangels Zebrastreifen und Ampeln nicht mehr sicher in den Begegnungszonen zurecht, Radler und Fußgänger geraten laufend in Konfliktsituationen, Autos stauen in den Begegnungszonen sowie in den Gassen des 6. und 7. Bezirks, die Luftqualität ist merklich verschlechtert.

Durch die neuen Einbahnregelungen werden PKW im Kreis um den Loquaiplatz geführt, der eine Schule und ein Altersheim beherbergt und Ausflugsziel fast aller Kindergärten im Umkreis ist.

Die nur einspurige Königseggasse ist ein permanentes Nadelöhr, Hup-Konzerte und Konflikte sind an der Tagesordnung, Parkplätze sind – trotz Parkpickerl – nun knapp geworden.

Auf der Mariahilferstrasse gehen die Leute wie bisher bei den Auslagen, die Gehsteige sind ja breit genug, der Mehrwert der „Fußgängerzone“ ist nicht erkennbar.

Severin Hohensinner ist ähnlicher Meinung wie Christian Zagler:

"Meiner Meinung nach resultieren die derzeitigen Probleme bei der Umgestaltung der Mariahilferstraße primär daraus, dass diese noch nicht baulich in eine Begegnungs- oder Fußgängerzone umgesetzt wurde. Fußgänger trauen sich daher nicht so recht auf der Fahrbahn zu gehen und Radfahrer fühlen sich durch die bestehende freie Fahrbahn darin bestärkt schneller zu fahren.

Wenn die Mariahilferstraße einmal umgebaut ist und als Fußgängerzone oder Begegnungszone besser erkennbar ist (z.B. durch Sitzgruppen und Pflanzen auf der derzeitigen Fahrbahn), dann werden vermutlich auch die Radfahrer nicht mehr so rücksichtslos sein. Generell erscheint mir eine Fußgängerzone geöffnet für Radfahrer mit Anlieferverkehr und räumlich möglichst eingeschränktem Busverkehr am sinnvollsten. Daher wäre eine Querung der Mariahilferstraße durch den 13A bei der Neubaugasse in beiden Richtungen am besten."

Für Leser Christian Zagler "läuft die Testphase gar nicht so schlecht". Dennoch hätte auch er Verbesserungsvorschläge:

  • Den Radverkehr nicht gänzlich verbannen, aber die Lindengasse, die Schadekgasse und die Windmühlgasse zu Fahrradstraßen umfunktionieren. Wenn Radfahrer eine gute Schnellverbindung haben, dann werden sie auch nicht mehr durch die Fuzo "rasen". Im sechsten Bezirk besteht ohnehin ein großes Radweg-Defizit. das sollte bald behoben werden - im sinne einer ruhigeren Mariahilfer Straße.
  • Taxis verbannen (Taxis gegen die einbahn sind absurd!)
  • Bauliche Umgestaltung vorziehen. Ein großer teil des Frustes, der Unverständnis und der Ängste der Menschen fußt auf der Tatsache, dass Bodenmarkierungen allein nicht ausreichen, um die neue Situation zu verstehen. Ich treffe viele Menschen, die nicht mal wissen, dass es sich hier um ein Provisorium / eine Testphase handelt. Geht man davon aus, dass die momentane Gestaltung das ziel war, dann sieht das tatsächlich nicht gut aus
  • Querungen für Autos braucht es keine. Die Fahrer werden sich ohnehin bald gewöhnen.
  • Alle Ampeln sollten verschwinden. nur mehr der Busfahrer sollte eine Sicherheitsampel (orange blinkend mit Warnsignal) bei Bedarf per Fernbedienung einschalten können.

Veronika Franz, die selbst in Mariahilf lebt und arbeitet, fehlt jener Punkt, der eine teilweise Verkehrsberuhigung bringt, den Radfahrern die Straße lässt und den Fussgängern die Gehsteige zum flanieren bietet.

Ihr Vorschlag:
-Keine Fußgängerzone
-Keine Begegnungszone
-13A, Autos, Radfahrer auf der zweispurigen Fahrbahn
-Lieferzonen beibehalten
-Schanigärten, Punschstände und Marktstände auf die Parkstreifen;
-Zebrastreifen und Lichtsignale zum Überqueren
-Querungen wieder öffnen
-Anreize für Kunden nur mehr in Parkhäusern zu parken.

Das würde eine Verkehrsberuhigung bringen, den Radfahrern die Straße um tatsächlich voranzukommen und als Fussgänger kann ich mich bewegen ohne permanent aufpassen zu müssen. Manch Engstelle wird durch zusätzliche Nutzung der bisherigen Parkstreifen entschärft.

Leser Azeh Dezeh würde die Mariahilfer Straße nach dem Vorbild der Neubaugasse umbauen:

  • Breitere Gehwege mit Platz für Begrünung, Schanigärten etc.
  • In der Mitte ein Fahrstreifen für Berechtigte (Straßendienste, Einsatzfahrzeuge, 13A, Anrainer, Lieferanten und Radfahrer). Das Ganze als Einbahnregelung (in welche Richtung auch immer - vermutlich würde sich stadteinwärts anbieten, könnte man auch teilen) und mit Tempo-20-Begrenzung. Außerdem einen Radstreifen gegen die Einbahn.
  • Mindestens drei Querungsmöglichkeiten der "MaHü" für KfZ, um die Verkehrsverstopfung in den angrenzenden Bezirken abzufangen.

Gerhard Mikolasch:

"Als Radfahrer gefällt mir natürlich die derzeitige Regelung, vernünftig wären aber die folgenden Vorschläge:

  • Querungen für Kfz bei Webgasse/Schottenfeldgasse und Stumpergasse/Kaiserstraße wieder zulassen.
  • Im echten Fußgängerbereich nur Radschieben erlauben
  • Montag bis Donnerstag von 15-21h, Freitag von 12-21h und Samstag ganztägig Fußgängerzone auf der kompletten inneren Mariahilferstraße (ab Stiftgasse (wegen Zufahrt zu Parkhäusern Leiner und Stiftgasse bzw. Lindengasse bis Kaiserstraße)
  • Bus 13A zweiteilen
  • Halten und Parkverbot beibehalten"

Adriano Vetzer ist mit dem neuen Verkehrskonzept zufrieden: "Die Neue Mariahilfer Straße hat, egal ob Gegner oder Freund, alle zum ernsthaften Nachdenken über den Autoverkehr in unserer Stadt angeregt; das kann kein schlechtes Zeichen sein.

In einer so wundervollen und vom Historismus so einzigartig geprägten Stadt wie Wien, ist mir jeder Bereich willkommen, in dem ich stressfrei diese Atmosphäre genießen kann.

Geschichtlich gesehen waren die Vorstädte um die Mariahilfer Straße die ersten die sich, abgesehen von der Inneren Stadt, so schnell entwickelten, dass sie heute nicht grundlos die größte Einkaufsstraße Wiens ist. Der Vergleich mit dem Stadtzentrum und seinen zahlreichen Fußgängerzonen (Kärntner Straße, Graben, Tuchlauben, Stephansplatz und all ihren Seitengassen) ist daher sehr angebracht.

Genauer betrachtet ist die Fußgängerzone Mariahilfer Straße längst überfällig und ein logischer Schritt in der Geschichte unserer Stadt. Nicht nur als Wiener, sondern auch als baldiger Anrainer des 7. Bezirks freue ich mich dass dieser Schritt endlich in Angriff genommen wurde,"

Caro L. Moor aus Wien-Währing wünscht sich für die Mariahilfer Straße, die aufgrund ihrer Bauart mit 4 Fahrspuren (2 zum Parken, 2 für den Fließverkehr) und überbreiten Gehsteigen (Allee-Feeling) nicht mit den engen Fußgängerzonen der Kärntner Straße, Favoritenstraße sowie Meidlinger Hauptstraße verglichen werden kann, folgendes Szenario:

Verkehrsfrei (inkl. Radfahrer) an Sams-, Sonn- und Feiertagen (inkl. 8.12., Adventsamstage), montags bis freitags von 06.00 Uhr bis 21.00 (20.00) Uhr befahrbar, dann Sperre für den Straßenverkehr (Auto und Radfahrer), ausgenommen an- und abfahrende Anrainer bzw. querenden Verkehr.

Dies hätte zur Folge (gehabt):

- eine nur geringe Anzahl an neuen Schildern

- keine unschöne Einfärbung der Straße

- wesentlich geringere Kosten für (Um)Planung, Schilder, Einfärbung, Exekutive (nunmehrige Überwachung der Radfahrer)

- Parkplätze für Anrainer wären erhalten geblieben

- Einnahmen durch Kurzparkzonen wären erhalten geblieben

- Lieferanten hätten ungestörten Zugang

- die Busfahrer hätten auch ihren geregelten Verkehr mit gleichbleibender Route des 13A – so eine schwachsinnige Idee, den Bus eine große Schleife ohne Haltestellen fahren zu lassen – der braucht keine 10 Minuten, sondern im täglichen, stundenlangen Stau auf dieser Strecke für alleine diesen Streckenbereich 30 Minuten!!!)

- abends wäre es für die Anrainer verkehrslärmmäßig ruhig

- geringeres Gefahrenpotenzial durch Radfahrer auf den Gehsteigen

- Gaststättenbetriebe hätten nach wie vor eine sehr gute Auslastung (die hatten sie vor der Fußgängerzone auch)

- … diese Liste ließe sich beliebig mit positiven Argumenten weiterführen.

Joe Steiger, Anrainer in der Schottenfeldgasse ist im Grunde für Verkehrsberuhigung und Ausdünung. "Wir leiden seit 30 Jahren an Abgasbelästigung und Verkehrslärm befürworten daher eine grundlegende Änderung."

Seine Verbesserungsvorschläge:

1.) Abbiegen in der Kaiserstraße nach links in die Westbahnstraße Richtung Gürtel erlauben (würde Stau in der Stollgasse reduzieren)
2.) Stürzen der Einbahn Schottenfeldgasse ab Westbahnstraße Richtung 8. Bezirk
3.) Anbringung von Infotafeln wie es bei Umleitungen/Baustellen üblich ist mit Hinweis auf: Keine Durchfahrt vom 7. in den 6. Bezirk u. Umgekehrt möglich. Generelles Halte u. Parkverbot Mariahilferstrasse ab Kaiserstraße bis Getreidemarkt
4.) Richtungsspuren für Radfahrer in beiden Richtungen (derzeit viel zu kompliziert) einmal bis 30km/h, dann 20km/h dann Schrittgeschwindigkeit , dann Busspur, dann in der Gegenrichtung nicht auf der Busspur ??????
5.) im 6. Bezirk wurden Sackgassen mit Umkehrschleife geschaffen, im 7. Bezirk nicht - daher viel zu hoher Umleitungsverkehr Schottenfeldgassen - Mariahilferstr. - Zieglergasse !

Leserin Irene Ma würde gegebenenfalls TEMPO 30 einführen, um die Gumpendorfer Straße zu entlasten. "Vor allem die Gumpendorfer Straße sei bis jetzt klaglos zu benützen, die Buslinie 57A ist für viele die einzige, direkte, barrierefrei erreichbare und relativ rasche öffentliche Verbindung in die Innenstadt!! Diese sollte auf jeden Fall und uneingeschränkt erhalten bleiben." Darüber hinaus sollten sämtliche Querungen wieder ermöglicht werden, vor allem für den Bus 13A (der auch eine wichtige Verbindung bedeutet) - die Umleitung ist auch eine Zumutung und führt wahrscheinlich zu noch mehr Staus! Und noch ein Vorschlag: eine gesamte FUSSGÄNGERZONE, ABER NUR AN SAMSTAGEN!!

Leser Stephan M. Kont würde aus dem 13A-Bus eine Straßenbahnlinie machen: "Dass der tangentiale 13A auf dem Teilstück durch die Mariahilfer Straße in einer Richtung, von Nutzern der Mariahilfer Straße 'missbraucht' wird, bestätigt die Notwendigkeit eines Oberflächen-ÖV (Tram und Bus) auch dort, wo drunter die U-Bahn fährt. Der 13A hat aber auf seiner Strecke nördlich und südlich der Mariahilfer Straße schon genügend Probleme, die nur radikal behoben werden können: Die politisch nicht gewollte Tramlinie 13."

Harald A. Jahn ist als Anrainer und Gewerbetreibender um die Mariahilfer Straße mit der derzeitigen Lösung zufrieden: "Die Steigerung der Lebensqualität ist spürbar. Die hysterischen Berichte kann ich daher nicht nachvollziehen. Die Begegnungszone, die ich aus anderen europäischen Ländern kenne, funktioniert sogar konfliktfreier als ich erst befürchtete.

Ich würde mir aber versenkbare Poller an den Grenzen der Fußgängerzone wünschen, da ständig Autofahrer illegal durchfahren. Auch die zu breite Busspur stört das Straßengefüge."

Leser Gerhard Köpke fordert eine räumliche Trennung von Fußgängern und Radfahrern:

"Besonders Radfahrer fallen oft durch gefährliche Fahrweisen auf. Deshalb sollten jene Personen, die Fahrregeln erlassen, einmal probieren, mit einem Fahrrad Schrittgeschwindigkeit/Gehgeschwindigkeit von 5 km/h zu fahren! Nur wenige würden diese langsame Fahrweise sturzfrei schaffen. Daher gehören Radfahrer, die zwangsweise schneller unterwegs sind und deren Annäherung von hinten man als Fußgänger nicht hört, von letzteren räumlich getrennt."

Christine Neumeyer aus Wien-Donaustadt hält die Idee, die Mariahilferstraße nach dem Vorbild anderer großer Städte umzugestalten, für sehr begrüßenswert. "Eine Stadt gewinnt an Lebensqualität, wenn der Autoverkehr dort, wo sich viele Menschen bewegen, und es genügend öffentlichen Verkehr gibt, eingeschränkt wird. Was wären die Kärntner Straße oder der Stephansplatz ohne die Verbannung des Indivualverkehrs? Ich würde es begrüßen, wenn dem laufenden Projekt mehr Zeit gegeben würde.
Die Radfahrer sollten zunächst abgemahnt, später auch bestraft werden, wenn sie zu schnell durch die Zone fahren.
Die Autofahrer sollten zunächst gemahnt, später auch bestraft werden, wenn sie unrechtsmäßig parken oder fahren.
Aber auch die Fußgänger sollten daraufhin geschult werden, mehr auf die Umgebung, sprich Radfahrer o.ä., zu achten.
In Amsterdam z.B. funktioniert das gemeinsame Benutzen der Wege durch Fußgänger und Radfahrer sehr gut. Dort wird allerdings vom Fußgänger erwartet, dass er nach links und rechts schaut, bevor er einen Weg quert. Schaut er nicht, wird er energisch angeklingelt. Auf der anderen Seite rast dort kein Radfahrer rücksichtslos durch die Menschenmenge.
Mehr Rücksichtnahme auf allen Seiten sollte bereits in den Schulen gelehrt werden.
Eine Schulung in Sachen Verhaltenskodex auf öffentichem Boden sollte in den Unterrichtsplan aufgenommen werden.

Dr. Friedrich Fleischmann ist für eine echte Fußgängerzone (mit Zulieferverkehr, Taxis mit 10 kmh-Beschränkung), mit mindestens 2 Querungen für den Individualverkehr (ähnlich wie Meidlinger Hpt.Str.) und einen Linien-Bus (beide Richtungen Neubaugasse mit Ampelregelung an Engstellen).

Ernst Taschl, Anrainer der in der Königsklostergasse lebt hat viele Vorschläge:

"Meine Meinung ist noch immer, dass die Linie 13A in beiden Richtungen durch die Neubaugasse geführt werden soll, auch wenn dadurch, zusätzlich zu den vielen Millionen die für die „VORLÄUFIGE NEUE FUSSGÄNGERZONE“ an Umbauten schon investiert wurden, noch geringe Kosten anfallen.
Dadurch wäre ja nur die Überquerung der Fuzo nötig und würde den Kernteil der neuen Fußgängerzone von dieser Last befreien. Die Linienführung des 13A wäre somit wieder logischer und begreifbar. Die Linie 13A an Samstagen umzuleiten ist wirklich keine Lösung. Es kennen sich dann die Einheimischen und die vielen Touristen nicht mehr aus, wie man wohin kommt.

Dass die Kernzone auf der Mariahilfer Straße für Radfahrer ebenfalls tabu sein soll, liegt wohl im Sinn der Sache.

Mein Vorschlag zur bedrohenden Verkehrsberuhigung den Seitengassen respektive in unserem Viertel war, dass man in der Windmühlgasse, Ecke Fillgradergasse eine Tafel aufstellen sollte: WOHNSTRASSE, Zufahrt nur für Anrainer und Lieferverkehr mit LKW.
Desgleichen bei der Einfahrt von der Mariahilfer Straße in die Königsklostergasse, denn auch von hier bekommen wir jetzt zusätzlichen Verkehr durch Parkplatzsuchende, die auf der Mariahilfer Straße nicht mehr stehen bleiben dürfen und natürlich in der Königsklostergasse, Einfahrt von der Gumpendorfer Straße.

Damit wäre auch das schon unzählige Male mit der Bezirksleitung besprochene Problem mit den Parkplatzsuchern der Nachtlokalszene in unserem Eckerl wahrscheinlich auch erledigt. Wir hätten dadurch auch weniger Lärm und könnten beim Schlafen wieder die Fenster offen lassen, was derzeit oft unmöglich ist. Vorausgesetzt, dass fallweise auch kontrolliert wird.

Theresia Haidlmayr, Abgeordnete zum Nationalrat a. D., fordert mehr Bewegungsfreiheit für Menschen mit Behinderung: "Wie schon mehrmals bei den Bezirksvorstehungen, in Diskussionsbeiträgen (Stadtgespräche) und via e-mails gefordert, wurden bis heute die abgeschalteten Ampeln nicht mehr als Fußgängerbedarfsampeln aktiviert. Damit ist die Bewegungsfreiheit auf dieser Straße für Menschen die mobilitätsbeeinträchtigt, blind, sehbehindert oder einfach „nur“ mit Gehilfen oder Rollstühlen unterwegs sein möchten, vorbei.

Wir können uns auf der Maria Hilferstraße „neu“ nur mehr, um ein Biespiel zu bringen, zwischen Kaiserstraße und Schottenfeldgasse bewegen. Eine Überquerung der Schottenfeldgasse in Richtung Zieglergasse ist nicht mehr möglich, da uns die Ampel abmontiert wurde und wir uns jetzt mit den „Starken“ streiten bzw. uns unseren Weg erkämpfen müssten um über diese Gassen zu kommen! Das geht sich jedoch für mobilitätsbeeinträchtigte Menschen nicht aus, weil sie immer Autofahrer- und RadlerInnen unterlegen sind. Blinde Menschen müssten jetzt auf „Gut Glück“ diese Gassen queren! Doch darauf kann sich niemand einlassen, wer sein/ihr Leben noch nicht beendet haben will. Wenn eine blinde Person diese „Mutprobe“ durchzieht und dann von Auto- oder RadfahrerInnen verletzt oder sogar getötet wird, dann ist für die „Verantwortlichen“ wahrscheinlich erst Gesprächs- oder Handlungsbedarf!

Marion Fröhlich fordert mehr Übersichtlichkeit. "Habe mir das gestern angeschaut. Völlig unübersichtlich wo man gehen darf und wo nicht. Bauliche Maßnahmen wären notwendig. Da die Gehsteige breit genug sind ist ein Begehen der Fahrbahn aber grundsätzlich nicht notwendig. Wo jetzt die Busspur verläuft bleibt sowieso kein Platz für die Fußgänger."

Anneliese Heber aus Wien-Mariahilf schlägt vor die Mariahilfer Straße als Einbahn stadtauswärts zu führen. "Die gewonnene zweite Fahrbahn sollte man in Fahrradspuren umwandeln (in beide Richtungen). Die Fußgeher haben auf den überbreiten Gehsteigen genug Platz. Im Winter ist die Straße am Abend und vor allem nachts ohne Autos menschenleer und beängstigend."

Johann Böhm, 9., Schubertg. 9, Tür 11
"Wir wünschen uns, dass der alte Zustand wieder hergestellt wird. Die jetzige Lösung ist ein Flickwerk. Die Mariahilfer Straße war immer schon eine Durchzugsstraße. Mit der Kärntner Straße ist sie absolut nicht vergleichbar."

Leser Richard Vratil glaubt, dass eine durchgehende Fußgängerzone wie im 1. Bezirk aufgrund der Länge der Mariahilfer Straße nicht möglich sei. "Es gibt zu viele Hauseinfahrten und Wohngaragen, zu denen die Zufahrt gegeben sein muss. Eine Lieferzufahrt zu den Geschäften muss ohnedies gewährleistet sein. Querungen vom 6. in den 7. Bezirk würden zwar die Umleitungsstaus, wie sie derzeit herrschen, beenden, jedoch an der oben beschriebenen Situation nichts ändern. Die Erkenntnis aus diesen Punkten ergibt für mich eine Beibehaltung der „alten“ Mariahilfer Straße. Die Gehsteige sind breit genug zum Flanieren und Einkaufen, Staus in den Nebenstraßen werden vermieden und die Parkgaragen können problemlos angefahren werden. Die wichtige Buslinie 13A braucht keine neue Linienführung und die Radfahrer können die Mariahilferstraße auch befahren."

Leser Wolfgang Fritz spricht sich für eine Begegnungszone mit Querungsmöglichkeit für die motorisierten Fahrer aus: "Ich denke, diese Lösung könnte sich zu einem typisch österreichischen Dauerprovisorium herausmausern, mit dem dann am Schluss (hoffentlich) alle ganz gut leben können.

Fußgänger, die Angst vor Radlern und Autos haben, können (durchaus zumutbar) auf den auf der MaHü überaus breiten Gehsteigen bleiben, auf denen auch nicht geradelt werden sollte. Denjenigen Fußgängern, die unbedingt auf der Fahrbahn herumlaufen wollen, ist es durchaus zumutbar, ein bisschen aufzupassen.

Die Querungsmöglichkeit muss unbedingt erhalten bleiben, damit hier keine verkehrsmäßige Berliner Mauer entsteht."

Leser Gerhard Ulreich aus dem 7. Bezirk:

"Die Querungen zwischen 6. und 7. Bezirk für den PKW-Verkehr (Zieglergasse und Schottenfeldgasse) müssen wiederhergestellt werden! Die sich daraus ergebenden Umwege sind unzumutbar und sorgen für Staus, Mehrkilometer, usw..."

Hanna Schwarz schreibt:

"Es ist eine Frage der Zeit, bis sich die Menschen an die neue Situation gewöhnt haben. So wie es in Österreich eben üblich ist, wird zuerst ordentlich moniert und geraunzt, und dann ist plötzlich alles vergessen. Und so super, "wia mas eh scho imma gsogt hom!"

Nein, endlich wird was Neues ausprobiert, endlich frische Konzepte der Raumplanung zugelassen und mit einem Schlag sieht auch die Mariahilfer Straße sehr sehr einladend aus! Ich fühl mich wohl dort, und kann nun mit Kinderwagen endlich im Ruhigen, gemütlich flanieren."

User "Sil" schreibt:

  • Wie wär's endlich mit dem ausreichenden Einbau von Rolltreppen und Aufzügen auf der Mariahilfer Straße? Oder will man den Anrainern sowie älteren Menschen, Behinderten oder Touristen mit Koffern, die den U-Bahn Abgang beim Mariahilferplatzl benützen wollen, weiterhin zumuten, großräumig in den 7. Bezirk oder zu einer anderen U-Bahnstation auszuweichen/zu hatschen/ zu humpeln, weil das Hinunterkommen ohne Lift und Rolltreppe nicht möglich ist?!
  • Die Mariahilfer Straße ist nicht mit der Fußgängerzone Kärntnerstraße vergleichbar, nicht in der Länge und Breite der Straßen, nicht mit der Bevölkerungsstuktur. Auf der Kärntnerstraße flanieren Touristen, die Häuser sind großteils mit Büros und Kanzleien belegt. Im 6. u. 7. Bezirk - zwei Bezirken, die seit jeher eng verbunden waren - will Wiens Bevölkerung weiterhin ohne künstliche Hindernisse leben können.

- Die Möglichkeit einer Stadtmaut oder weitere allgemeine Zufahrtsbeschränkungen innerhalb der Gürtels sind zu überlegen und wären wünschenswert.

Wolfgang Höfler, Anrainer zur Mariahilfer Straße:

"Verändern? Ja, ich würde die Mariahilfer Straße und einige andere Straßen den Menschen zurückgeben, um die Lebensqualität zu fördern. Die Autos sind ja, wie schon sehr sehr viele Beispiele zeigen, wie in Bogota, München, Münster, London, nicht mehr die Fortbewegungsmittel der Stadt. Das Auto hat schon den Zenit erreicht.

Zu Fuß ist das natürlichste und für die Allgemeinheit bekömmlichste Verkehrsmittel. Somit würde ich die Mariahilfer Straße autofrei gestalten."

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