Kokainhandel: Ex-Teamspieler Kuljic zu 12 Monaten unbedingter Haft verurteilt

EX_FUSSBALLER KULJIC WEGEN DROGENHANDEL ANGEKLAGT
Auch illegaler Waffenbesitz wird dem bereits vorbestraften ehemaligen Star-Kicker vorgeworfen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der ehemalige Fußballer Sanel Kuljic musste sich Donnerstagvormittag wegen Suchtgifthandels beim Wiener Landesgericht verantworten. Konkret wurden dem Ex-Teamstürmer die Weitergabe von Kokain und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen.

12 Monate Haft für Sanel Kuljic

Am 20. September wurde er in der Boutique seiner schwangeren Frau in Wien-Döbling festgenommen. Im Vorfeld wurde er bereits seit Längerem von der Polizei observiert. Seither sitzt er in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. In der Vorwoche wurde Kuljic zum dritten Mal Vater.

Weil er im Geschäft seiner Lebensgefährtin eine Faustfeuerwaffe verwahrt haben soll und die Polizei zudem in seiner Wohnung einen Teleskopschlagstock fand, wurde ihm - neben der Weitergabe von mehr als 80 Gramm Kokain zwischen September 2017 und September 2019 - am Donnerstag vor Gericht auch der illegale Waffenbesitz vorgeworfen

In beiden Fällen wurde er nun schuldig gesprochen und dafür zu 12 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger des Ex-Teamstürmers führten als mildernde Umstände das vollinhaltliche Geständnis von Kuljic an. Darüber hinaus möchte er sich einer Therapie unterziehen.

Zwölf Monate unbedingte Haft für Ex-ÖFB-Teamspieler Kuljic

"Ich möchte ein straf- und drogenfreies Leben führen", sagte er vor Gericht. Der Umzug der Familie nach Niederösterreich soll ein Schritt in diese Richtung sein. "Ich wollte nur weg aus Wien." Das Verteidiger-Duo Burger/Wolm ergänzte: "Herr Kuljic wollte sich keinen Ferrari ersparen, sondern sich seine Sucht finanzieren."

Kuljic gab an, schon als aktiver Profifußballer Kokain konsumiert zu haben. Zuletzt hat er bei Urintests für ein negatives Ergebnis getrickst. "Ich habe am Vortag 18 Liter Tee getrunken."

Wettskandal

Kuljic kommt nicht zu ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Der Ex-Kicker galt als zentrale Figur im 2013 aufgeflogenen Wettskandal um im heimischen Fußball manipulierte Spiele. Im Oktober 2014 kassierte er dafür wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung eine fünfjährige Freiheitsstrafe.

Im Frühjahr 2017 wurde er wegen guter Führung vorzeitig bedingt entlassen.

Unmittelbar vor seiner neuerlichen Festnahme hatte Kuljic in der Kronen Zeitung behauptet, in der Fußball-Bundesliga fänden weiterhin Spielmanipulationen statt. Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) und der laut Kulijc primär betroffene Verein wiesen das zurück und leiteten rechtliche Schritte gegen den 42-Jährigen ein.

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