Betrugsverdacht: Razzia in zwei Maskengeschäften in Wien
In zwei Pop-up-Maskengeschäften in Wien hat die Polizei am Mittwochvormittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hausdurchsuchungen durchgeführt. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Betrugsverdachts. "Aktuell werden diverse Gegenstände und Atemschutzmasken sichergestellt", bestätigte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Am Ende des Einsatzes sollten dutzende Schachteln mit Schutzmasken sichergestellt worden sein.
Ein früherer Handyshopbetreiber hat in der Coronakrise gleich zwei Atemschutzmasken-Geschäfte in der Mariahilfer sowie der Kärntner Straße aufgesperrt. Er verkaufte unter anderem als hochwertig deklarierte FFP3-Masken. Diese dürften jedoch nicht ausreichend zertifiziert sein. Außerdem soll es gewerberechtliche Probleme geben.
Binnen kürzester Zeit hatte der Betreiber die beiden Stores geöffnet, auch über einen Online-Shop werden die Masken und Hygieneartikel vertrieben. Auch staatliche Stellen bestellten beim Händler.
Die Anzeige hat das zuständige Magistrat selbst eingebracht. Für gewerbsmäßigen Betrug sieht das Strafgesetzbuch (StGB) eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, für gewerbsmäßigen schweren Betrug sogar bis zu fünf Jahre vor.
Zuletzt berichtete die Rechercheplattform Addendum über verwirrende Firmenkonstruktionen, mangelnde Qualität der Produkte sowie den Verdacht auf unlauteren Wettbewerb. „Addendum“ ließ auch eine angebotene FFP3-Maske durch das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) überprüfen.
Bereits bei einer Vorprüfung fiel die Maske durch, die Abweichung war so groß, dass das Produkt eine umfangreiche Prüfung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bestehen würde, konstatierte das BEV. Bei weiteren Recherchen wurde auch eine Verbindung zu einem slowakischen Parlamentsabgeordneten gefunden.
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