Großputz im Maßstab 1:450: Wiener Stadtmodell wird restauriert

Das nicht mehr existierende „Sühnhaus“ am Schottenring 7 im Stadtmodell von Erwin Pendl.
Nach 70 Jahren Pause wird Wiens historisches Stadtmodell penibel gereinigt. Was man dabei findet.

Sogar Wien-Kenner Andreas Gruber entdeckt in dieser Stadt manchmal noch etwas Neues: verborgene Blumenrabatte in einem Park etwa. Ein Dach, auf dem sämtliche Rauchfänge fehlen. Oder gar eine mysteriöse Botschaft, gut versteckt unter einem Haus.

Gruber arbeitet im Wien Museum und ist daher bestens mit der Bundeshauptstadt vertraut. Seine Entdeckungen, die macht er nicht im Wien der Gegenwart. Sondern in jenem des 19. Jahrhunderts – das man derzeit in der Papierwerkstatt im Schloss Schönbrunn findet.

Im privat geführten Institut unweit der Orangerie ist Historisches mit Historischem im Gange: Das papierene, handbemalte Stadtmodell von Erwin Pendl aus 1898 wird geputzt und restauriert.

Zum letzten Mal geschah das 1953. In den folgenden Jahren war das Modell permanent im Wien Museum am Karlsplatz ausgestellt. Jetzt, wo das Haus wegen Umbaus geschlossen ist, bot sich die Chance zur Generalüberholung. Und diese ist – wie einst auch die Schaffung des Modells – ein Mammutprojekt im Maßstab 1:450.

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