Favoritner Dorfbewohner gestalten einen Stadtteil mit

Im Rathaus trafen Stadtplaner auf Bürgerinitiativen.
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung diskutierten Bewohner von Oberlaa und Rothneusiedl mit Stadtplanern.

„Acker soll Acker bleiben.“ Der Meinung ist man im Rathaus trotz aller Bebauungspläne im Bezug auf die dörflichen Strukturen in Ober- und Unterlaa. In Rothneusiedl ist mit 10.000 Wohnungen dagegen ein Stadterweiterungsgebiet in der Dimension der Seestadt Aspern geplant.

Die Rahmenbedingungen für diese Vorhaben diskutierten Experten der Fachabteilungen für Flächenwidmung und Verkehr im Zuge des Bürgerbeteiligungsprozesses am Donnerstagnachmittag mit Anrainer-Vertretern.

Mit etlichen Wünschen, Vorschlägen und einem selbst gebastelten Modell vom Kurpark im Gepäck traten unter anderen die Initiative „Lebensraum Oberlaa“ sowie die Bürgerinitiative „Stopp Megacity Rothneusiedl“ in Dialog mit den Beamten.

Den Bürgern lagen dabei insbesondere die Bewahrung von Grünräumen, der Erhalt des alten Dorfcharakters oder auch Verbesserungen in puncto Mobilität am Herzen.

Zugeständnisse

Im Hinblick auf die Erhaltung der Dorfkerne sei man sich einig gewesen, sagt Richard Stocker von „Lebensraum Oberlaa“. Bis Anfang 2022 solle ein Konzept für eine Schutzzone, die überdimensionale Neubauten verhindert, erarbeitet werden.

Favoritner Dorfbewohner gestalten einen Stadtteil mit

Die Anrainer-Vertreter hätten auch Ideen für den Kurpark Oberlaa.

Und auch was den Fortbestand des Grünraums betrifft, habe es von den Stadtplanern Zugeständnisse für die Region um Ober- und Unterlaa gegeben. Man fordere hier allerdings eine rechtlich verbindliche Zusage, so Stocker.

Die Ergebnisse der Gespräche zwischen Beamten und Anrainern sollen in weiterer Folge in ein Stadtentwicklungskonzept für Rothneusiedl einfließen. Dieses sei ein Leitbild für die Entwicklung des Areals in den nächsten 10 bis 20 Jahren, heißt es.

Bei den Bürgerinitiativen, die sich seit vielen Jahren gegen die „überdimensionale Verbauung“ im südlichen Favoriten stemmen und unter anderem satte 12.000 Protestunterschriften dagegen gesammelt haben, zeigt man sich zufrieden. Stockers Resümee: „Ich hab’ ein gutes Gefühl, aber wir müssen weiter dranbleiben.“

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