Oberlaa: Ein Dorf will keine Stadt werden

Zu viel vom alten Oberlaa sei bereits zubetoniert worden, meint Richard Stocker.
Um die Verbauung Oberlaas abzuwenden, appellieren die Anrainer an alle Parteien. Am Dienstag lud man zur Podiumsdiskussion.

Felder, Wiesen und Grün, wohin man schaut. Dazwischen niedrige Häuser und Vierkanter wie es sie in jedem Dorf gibt. Das ist der traditionellen Favoritner Heurigenort Oberlaa. Doch ein Ende des ländlichen Idylls ist absehbar: Viele Gründe sind verkauft – und werden über kurz oder lang großen Bauprojekten weichen. Direkt am Kurpark sind bereits 25 bis zu 26 Meter hohe Wohntürme mit 1.000 Wohnungen geplant. An der Kuhtrift fünf weitere Türme.

Bei der Bürgerinitiative „Lebensraum Oberlaa“ will man das nicht so einfach hinnehmen. Ihr Dorf dürfe nicht zur Stadt werden, Naherholungsraum nicht verloren gehen, meinen die Proponenten rund um Obmann Richard Stocker. Bei einer Podiumsdiskussion am Dienstagabend wollte man versuchen, die Politik von mehr Mitsprache für die Bevölkerung zu überzeugen.

Bürgerbeteiligung

Dabei schreibt sich die Stadt gerade die im konkreten Fall auf die Fahnen. Anfang des Jahres fand in Favoriten der offiziell größte Bürgerbeteiligungsprozess der Wiener Stadtentwicklung statt. Wie berichtet, konnten auf digitalem Wege rund 100.000 Bewohner des Südraums über die Gestaltung ihres Bezirks abstimmen. Initiiert haben das Projekt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ).

Der Bürgerinitiative, die mehr als 11.000 Unterschriften gegen die Verbauung zwischen Rothneusiedl, Oberlaa und Unterlaa gesammelt hat, ist das zu wenig.

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