Ein Zeitzeuge erzählt, wie er als Kind den Holocaust überlebte

Josef Salomonovic und Shoshana Duizend-Jensen
Im Buch "Pepek" zeichnet die Historikerin Shoshana Duizend-Jensen nicht nur die Lebensgeschichte von Josef Salomonovic nach. Sie macht auf Tausende jüdische Schicksale aufmerksam.

Die Spiele der Kinder im Ghetto Lodz spiegeln die dramatische Realität wider: Mädchen spielen Anstellen um das Essen, Diskutieren über Lebensmittelrationen, Buben spielen Krieg zwischen Russen und Deutschen. Sie spielen Aktion, Selektion, Deportation und Transport.

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Die Brutalität, die im zweitgrößten Ghetto Polens herrschte, ist heute kaum vorstellbar. Doch den Kindern, die dort aufwuchsen, muss sie so alltäglich erschienen sein, dass sie sie in ihre Spiele integrierten. Wenn sie überhaupt überlebten; denn nicht nur Erwachsene, auch Kinder wurden aus diesem Ghetto in Vernichtungslager gebracht. 

Einer der letzten Zeitzeugen erzählt

Nicht mehr viele Zeitzeugen, die über die Gräuel des Holocaust erzählen können, sind noch am Leben. Doch die Wiener Historikerin Shoshana Duizend-Jensen konnte einen von ihnen interviewen: Josef Salomonovic, genannt Pepek, überlebte nicht nur das Ghetto Lodz, sondern auch fünf Konzentrations- und Vernichtungslager. 

Mehrere Monate führten Duizend-Jensen und Salomonovic am kleinen Küchentisch seiner Wohnung in Wien Interviews. Sie sichteten Dokumente, alte Fotos und Briefe. Daraus entstand das Buch „Pepek. Ein Kind überlebt den Holocaust“, das im März erschien: Es erzählt nicht nur die Lebensgeschichte des Protagonisten, sondern viel über jüdische Schicksale während des NS-Terrors.

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