Ein Streifzug durch die Stadt: Nicht viel außer Luft und Liebe

Ein Streifzug durch die Stadt: Nicht viel außer Luft und Liebe
Am Montag, kurz vor 15.00 Uhr, kam das gesellschaftliche Leben in der Großstadt zum Erliegen. Auf der Straße waren zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige.

Eine Orange vielleicht – oder eine Zitrone? Ganz unten im Korb liegt auch noch eine einzelne Limette. Es ist Montag, kurz vor 15.00 Uhr – und der Kellner im Café Europa nahe der Wiener Mariahilfer Straße geht zwischen den Tischen umher und verteilt Obst. Gratis. Man müsse es sonst wegwerfen.

Die letzten Gäste, die noch hier sind, greifen zu. Mehr als 13 Menschen sind nicht mehr gekommen. Vor allem Jugendliche, aber auch eine Frau mit Kleinkind und einer älteren Dame. Kein sehr kluges Zusammentreffen. Man trinkt Prosecco.

Ein Streifzug durch die Stadt: Nicht viel außer Luft und Liebe

Corona- Ausgangsbeschränkung Tag 1 Wien

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Erster Tag der staatlich angeordneten Beschränkung, Coronavirus

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Erster Tag der staatlich angeordneten Beschränkung

Ein letzter Kaffee geht sich noch aus, bevor pünktlich um 15.00 Uhr die letzten Gastro-Betriebe sperren müssen. „Der geht aufs Haus“, sagt der Kellner. Seine Kollegin hat Tränen in den Augen, während sie Sessel ineinander stapelt. Im Hintergrund spielt es etwas zu laut und etwas zu klischeehaft ein tristes französisches Chanson.

„Ich kann damit gut umgehen“, ruft einer der Gäste seinem Gegenüber über eine Bierflasche hinweg zu. Und klingt dabei ein bisschen wie jemand, der nicht so gut damit – womit auch immer – umgehen kann. „Ich kann damit auch gut umgehen“, ruft der andere zurück. Ob sie über die Ausgangssperre sprechen, wird nicht klar. Der Verdacht liegt nahe.

Tag eins der Ausgangseinschränkung, ein Blick nach Wien

Viele bleiben daheim

Insgesamt nahmen die Wiener den ersten Tag des kollektiven Shutdowns gelassen. Sie blieben weitgehend zu Hause. Ein Montag, der sich – wüsste man es nicht besser – wie ein Sonntag anfühlte. Wie ein sehr, sehr ruhiger Sonntag. Ein Bild, das sich mit den Zahlen deckt: Mehr als die Hälfte der Österreicher gaben in der KURIER-Umfrage an, das Haus nicht mehr zu verlassen.

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Auch der Wiener Prater ist am Montag wie ausgestorben

Auch der Prater, an dem tags zuvor eigentlich die Saison starten hätte sollen, gleicht am Montag einer Geisterstadt. Das einzige Geräusch kommt von den Fahrgeschäften, durch die der Wind bläst. Nur vereinzelt kommen einem Spaziergänger oder Radfahrer entgegen. Auch Orhan Osman trifft man. Er arbeitet üblicherweise im Geisterschloss und beim Super-Autodrom. „Ich mache mir Sorgen um den Prater, das wird eine harte Saison“, sagt er. Viele Betreiber hätten ihre Angestellten schon zum AMS geschickt, meint er. Seine Chefin tut das nicht. Osman wird jetzt zu Hause bleiben, sagt er: „Ich sehe das als Urlaub“.

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Orhan Osman arbeitet im Prater, aber in nächster Zeit wird er wohl Zuhause bleiben

Wenige hundert Meter entfernt kontrollieren vier Polizisten, wie sonst auch, das Alkoholverbot. Heute haben sie eine Zusatzaufgabe: Sie ermahnen Menschen, die sichtlich nicht zum Zug wollen oder zum Einkaufen gekommen sind. „Warten Sie auf jemanden?“, fragt ein Polizist einen Passanten. Er wartete tatsächlich auf einen Zug, der Beamte geht weiter. Am „Stern“ hat man wohl Angst, dass sich schnell zu viele Menschen ansammeln könnten. Montagvormittag ist aber selbst beim dortigen Billa – wo sich sonst Schlangen bilden – nicht viel los.

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Momentan gibt es nur zwei Gründe, zum Praterstern zu kommen. Die Weiterfahrt mit dem Zug oder ein Einkauf im Supermarkt. Dir Polizei kontrolliert das

Auch die Kellnerin der „Bar Zeit“ am Praterstern sitzt einsam mit einem Glas Weißwein vor ihrem Lokal. Gäste kommen zu ihr heute keine mehr. Sie weiß nicht, wie sie die Zeit finanziell überstehen soll. Sie hofft, im Sommer wieder „richtig durchstarten“ zu können.

Schärfere Maßnahmen gegen Corona seit Montag in Kraft

Das letzte Getränk

Ein etwas besseres Bild zeigt sich im Gasthaus „Zur Kopfwehinsel“ in der Brigittenau – wo der Name nicht selten Programm ist. Gegen 13.00 Uhr ist das Beisl gut besucht. Eine Frau, die sich als „Uschi, einfach nur Uschi“ vorstellt, drückt auf der Jukebox herum. Stammkunde Kurt Lorenz wartet auf seinen Spritzer. Nicht lange, denn Mariya Bankhofer, Chefin der Kopfwehinsel, weiß, was ihre Gäste trinken. „Um meine Kunden mach ich mir genauso Sorgen wie um mich selbst. Viele wissen nicht, wo sie hin sollen, wenn wir zusperren.“

Ein Streifzug durch die Stadt: Nicht viel außer Luft und Liebe

Mariya Bankhofer, Chefin der Kopfwehinsel

Noch wirken die Betroffenen gelassen. „Wenn’s mi dawischt, dann dawischts mi“, meint etwa Kurt Lorenz. Seinen Spritzer könne er zudem einige Wochen lang daheim trinken. Als die anderen Gäste aufbrechen, raucht „Uschi“ noch eine letzte Zigarette: „Der Himmel ist blau. Ich brauch nicht viel außer Luft und Liebe. Des wird scho.“

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Kurt Lorenz, Stammkunde der Kopfwehinsel

Botschaften, die man so oder so ähnlich dieser Tage quer durch die Stadt hört – und liest: Viele Geschäftsleute haben aufmunternde Worte auf ihre mittlerweile geschlossenen Türen geschrieben. „Wir sehen uns hoffentlich ganz bald wieder! Euer Lieblingsteam“ hat einer – rosa Herz inklusive – auf den Eingang gemalt; „#alleswirdgut“ steht auf einem anderen.

„Bleibt’s gesund“, ruft eine Lieferantin, die in die Pizzeria „Bros. Pizza“ in der Zollergasse gerade eine Lieferung gebracht hat. Auch diesen Gruß hört man derzeit oft. Zuvor hat die Frau noch kurz die Hand zur Verabschiedung ausgestreckt – aber rasch wieder zurückgezogen. Die Pizzeria will übrigens offen halten – nicht für Kunden im Lokal, aber um zu liefern. Wenn es denn erlaubt bleibt.

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Die Polizei kontrollierte auch am Donaukanal, wo viele Sportler unterwegs waren

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Was erlaubt ist und was nicht, darüber sind sich am Montag viele noch nicht ganz im Klaren: Das merkt man auch einer Gruppe von Sportlern an, die am Nachmittag noch an den Klimmzugstangen nahe der Friedensbrücke am Donaukanal trainiert. Als die Polizei vorbeifährt, halten sie kurz inne. Doch die Beamten sagen nichts, sie dürfen weiter trainieren.

Fotografieren lassen wollen sich die Sportler übrigens nicht – nicht am ersten „Homeoffice-Tag“.

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