Ein Platz und ein Kulturfest als Hommage an Ruth Klüger
Im Dezember wurde er im Kulturausschuss beschlossen, kommenden Freitag, am 6. Mai, soll der Ruth-Klüger-Platz nun offiziell eröffnet werden. Künftig ist der Platz an der Ecke Burggasse/Kirchengasse nach der vielfach ausgezeichneten austro-amerikanischen Literaturwissenschafterin, Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden benannt.
Klüger ist vor allem durch ihre in vielen Sprachen publizierten Autobiografien bekannt. In „Weiter leben. Eine Jugend“ schildert sie etwa eindrücklich ihre jüdische Kindheit in der NS-Zeit in Wien und ihre traumatischen Erinnerungen an die Konzentrationslager.
Zum 7. Bezirk gibt es eine direkte Verbindung – Klüger (1931–2020) wurde in Wien geboren und verbrachte die ersten Jahre ihrer Kindheit in Neubau. Kurz vor Kriegsende gelang Klüger mit ihrer Mutter die Flucht. 1947 emigrierten beide schließlich in die USA.
Mehr als eine Eröffnung
Die Bedeutung der Veranstaltung zeigt sich auch bei den Gästen. Neben bei solchen Eröffnungen üblichen Anwesenden wie Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) oder Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) haben sich First Lady Doris Schmidauer und Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, angesagt. Sogar Klügers Söhne werden extra aus den USA anreisen.
Rund um die Eröffnung werden zusätzlich von 5. bis 7. Mai die „Ruth-Klüger-Tage“ abgehalten – mit vielfältigem Kulturprogramm.
Am 5. Mai gibt es etwa einen Bezirksspaziergang zum Thema „Jüdische Traditionen“ oder die Präsentation des Kinderbuches „Die Geschichte Von Ruth Klüger. Wie ein kleines Mädchen mit Glück und Gedichten am Leben blieb“. Am 6. Mai stehen eine szenische Lesung im Kosmos Theater und das Symposium „Ich komm’ nicht von Auschwitz, ich stamm’ aus Wien“ im Literaturhaus Wien auf dem Programm.
Am 7. Mai ist die biografische Doku „Das Weiterleben der Ruth Klüger“, die auch bei der Viennale gezeigt wurde, im Admiral Kino zu sehen. (Programm: wien.gv.at/bezirke/neubau).
Die „Ruth-Klüger-Tage“ sollen ein Auftakt für eine Reihe von Events zur Erinnerungskultur in Neubau sein, sagt Reiter.
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