Drei Jahre Baustelle: Nächstes Großprojekt auf der Tangente
In den nächsten drei Jahren brauchen Autofahrer auf der Tangente in Wien erneut starke Nerven. Die Sanierungsarbeiten auf der Südosttangente (A23) gehen mit der Generalerneuerung der Hochstraße St. Marx in die nächste Runde. Das knapp drei Kilometer lange Autobahnteilstück zwischen dem Absbergtunnel und dem Knoten Prater soll bis 2022 erneuert sowie teilweise verbreitert werden.
Das könnte zu Problemen führen: Immerhin zählt der Abschnitt zu den meistbefahrenen des Landes. Auf der A23 bei St. Marx waren im Vorjahr im Schnitt rund 195.000 Kfz pro Tag unterwegs.
Spuren werden schmäler
Los gehen die Bauarbeiten im März. Da wird eine der vier Fahrstreifen der Bypassbrücke Richtung Süden bei der Ansschlussstelle Erdberg gesperrt. Im Sommer sind dann sowohl die Anschlussstelle St. Marx als auch Auf- und Abfahrten bei der Anschlussstelle Gürtel/Landstraße nicht befahrbar – allerdings nie zur gleichen Zeit.
Auf der A23 selbst bleiben alle Spuren während der dreijährigen Bauzeit bestehen. Sie werden allerdings nach links oder rechts verschwenkt und schmäler.
Für die Arbeiten bei Erdberg wird die Baustelle ab 9. März eingerichtet. Dafür werden auch neue Fahrstreifen markiert. Staus will selbst die Asfinag nicht ausschließen. Zu Verzögerung könne es vor allem direkt nach der Einrichtung der Baustelle kommen, heißt es. „Die Fahrspuren werden schmäler und es gibt eine neue Überkopfbeschilderung“, erklärt Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla.
Dass die Sanierung der A23 zu gröberen Verkehrsproblemen führt, damit rechnet auch der Wiener Baustellenkoordinator Peter Lenz. In Wien werden daher einige notwenige Bauarbeiten verschoben. "Das sind einfach sehr stark befahrene Routen, das Netz aus Ausweichstrecken muss intakt sein, damit es nicht zu einem Verkehrskollaps kommt." Um den Zusammenbruch zu vermeiden, ist die Stadt nun im engen Kontakt mit Bauträgern, um gegebenenfalls Baustellen zu verschieben. „Das ist wie ein Puzzlespiel." Dass der Baustellenbereich auf der Tangente nicht umfahren werden kann, ist für den Baustellenkoordinator klar: „Das ist eine Illusion.“
Große Verzögerungen und Staus erwartet auch der ÖAMTC - allerdings erst im Sommer. „Schlimmer ist es dann mit den Rampensperren“, ist Dietrich Schill vom ÖAMTC überzeugt.
Diese Rampensperren betreffen die vier Auffahrtsmöglichkeiten zwischen dem Absbergtunnel und dem Knoten Prater. Sie werden allerdings nie gleichzeitig gesperrt.
Auf Öffis umsteigen
Offizielle Umleitungen gibt es nicht. „Wir ersuchen die Autofahrer, dass sie sich selbst ihre Ausweichmöglichkeit suchen“, so Vucsina-Valla. Beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ) appelliert man jedenfalls, vermehrt auf die Öffis umzusteigen - und vor allem: den Pendler diesen Umstieg auch schmackhaft zu machen. "Wichtig dafür wäre ein verstärktes Öffi-Angebot, spezielle Aktionen und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit dafür", heißt es.
Bis Dezember 2022 sollen die Bauarbeiten bei der Hochstraße St. Marx abgeschlossen sein. Insgesamt saniert die Asfinag mit den Arbeiten bei der Hochstraße St. Marx rund 150.000 Quadratmeter Fahrbahn – das entspricht einer Größe von rund 37 Fußballfeldern. Neben 400 neuen Beleuchtungskörpern und 32 Brücken-Erneuerungen, wird auch eine neue Lärmschutzwand von rund 5 Metern Höhe errichtet sowie zehn Auf- und Abfahrten erneuert.
Zudem wird die "gesperrte Ausfahrt Simmering" neu gestaltet und kann zukünftig nur mehr von der Autobahnmeisterei und den Einsatzkräften befahren werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 126 Millionen Euro.
Bauarbeiten auch beim Knoten Kaisermühlen
Das ist aber nicht das einzige Sanierungsprojekt der Asfinag in diesem Zeitraum. Ab Mitte April werden auch beim Knoten Kaisermühlen Umbauarbeiten vorgenommen. „Die Arbeiten am Knoten Kaisermühlen dauern ungefähr bis Ende 2021“, sagt Vucsina-Valla.
Auf der Südosttangente hat es in den vergangenen Jahren zahlreiche Großprojekte gegeben. 2016 wurde der Abschnitt zwischen Stadlau und Hirschstetten saniert, 2018 wurde die generalsanierte und großteils neu errichtete Hochstraße Inzersdorf nach acht Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben.
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