Das Café Hofburg ist Geschichte
Die Palmen waren immer ein Zeichen dafür, dass in der Hofburg auch ein bisschen normales Leben stattfindet. Seit jeher dienten sie als Begrenzung des Gastgartens des Café Hofburg im Inneren Burghof.
Heuer wurden sie noch nicht aufgestellt – und das hat nichts mit dem Wetter zu tun. Das Café Hofburg ist geschlossen – und wird auch nicht mehr aufsperren.
Der Pachtvertrag, den die Familie Querfeld (Café Landtmann) als Betreiberin des Kaffeehauses vor knapp 19 Jahren mit der Burghauptmannschaft als Verwalterin des Gebäudes abgeschlossen hat, ist ausgelaufen.
Und die Querfelds wollten nicht verlängern. „Es war ein gutes Lokal und eine schöne Zeit“, sagt Berndt Querfeld. Aber nun stünden die Zeichen auf Veränderung.
Pandemiebedingt war das Kaffeehaus schon in den vergangenen beiden Jahren öfter geschlossen als geöffnet. Die Gäste – großteils Touristinnen und Touristen – sind ausgeblieben und damit auch der Umsatz.
Und zwar auch im Sommer, als die Querfelds mit Aktionen und Veranstaltungen noch einmal versucht haben, Umsatzausfälle aus den Lockdowns zumindest zum Teil wieder gutzumachen.
Und: „Wir sind draufgekommen, dass wir gerne Gäste begrüßen, die wir auch kennen“, sagt Querfeld. Im Café Hofburg sei das nicht möglich gewesen. Mit der Ära des Café Hofburg geht nun womöglich auch jene der Gastronomie an dieser Stelle generell zu Ende: Die Burghauptmannschaft hat eine Evaluierung gestartet, was mit der freigewordenen Fläche in Zukunft passieren soll.
Shop und Café
Am wahrscheinlichsten ist laut KURIER-Informationen ein Besucherzentrum. „Das ist seit Kurzem eine Option im laufenden Prozess“, bestätigt ein Sprecher der Burghauptmannschaft dem KURIER.
Überlegungen dazu gebe es schon länger. Denn die Hofburg, mit geschätzten 25 Millionen Besucherinnen und Besuchern im Jahr, hat keine zentrale Anlaufstelle für diese.
Praktisch wäre das insofern, als Touristinnen und Touristen so nicht nur Überblick über all die Attraktionen, die zur Hofburg gehören, bekommen könnten, sondern etwa auch ein zentrales Ticketcenter für Sisi-Museum, Kaiserliche Schatzkammer und Spanische Hofreitschule realisierbar wäre.
Grundsätzlich geht es der Burghauptmannschaft um eine „ganzheitliche Nutzung“ dieser „sehr repräsentativen Räume“. Ob es am Ende eine Touristeninformation mit Shop und kleinem Café wird oder die 150 Quadratmeter große Fläche wieder als Kaffeehaus betrieben werden soll, ist noch offen.
Ausgeschlossen wird die weitere Nutzung als Lokal jedenfalls nicht. Wann die interne Evaluierung abgeschlossen ist, sei noch nicht absehbar, sagt der Sprecher.
Zumindest die Zukunft der Palmen vom Café Hofburg ist gewiss. Sie übersiedeln in die Donaustadt. Am Kagraner Platz eröffnen die Querfelds am 25. April ihr Gasthaus Napoleon, zu dem auch ein riesiger Gastgarten gehört.
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