„Da Hofa“ woar’s scho wieder net: Joesi Prokopetz mit neuem Kriminalroman

Prokopetz (oben) & Chmelar spielen „Da Hofa“ (1971) nach: Tatort Wien-Ottakring, vorm Zwanzgerhaus der Speckbachergasse, wo man den Roman-Hofa mit zerschnitt’nem G’sicht tot auffindet.
Austropop-Mitbegründer Prokopetz legt einen„fiktiv-autobiografischen“ Kriminalroman über das Wien der 1970er vor, als auch das blutigste Verbrechen noch eine unverwechselbare Aura verströmte.

Wer sich an die 70er-Jahre erinnert, hat damals nur zu wenig „geraucht“. Ein Vorwurf, den man Joesi Prokopetz (71) nicht nachwerfen kann. Der Urwiener „Autor mit eigenem Vortrag“ (an die 20 Kabarettprogramme), Ex-Popstar (mit „DÖF“), Songwriter („Es lebe der Zentralfriedhof“) und Werbetexter („Lustig samma, Puntigamer“) lichtet nun die Nebelschwaden der „lustigen Zigaretten“ vor gut einem halben Jahrhundert.

➤ Mehr lesen: Thomas Spitzer: „Ich weiß, ich hab’ das alles nicht verdient“

In seinem zweiten, „fiktiv-autobiografischen“ Kriminalroman „Hofer“, einem dunkelgrauen (Un-)Sittenbild, beschreibt der gebürtige Ottakringer aus gutbürgerlichem Haus, wie die Jugend von damals „relativ unpolitisch aufbegehrte“. Als Gammler, dem ungepflegten Gegenentwurf zum Nachkriegsspießer, dem auch 25 Jahre nach Ende des Naziterrors noch die braunen Eierschalen am Hintern pickten.

Kommentare