Wiens Klimastadtrat zu Renaturierung: "Taktik ist mir ziemlich wurscht"

Wiens Klimastadtrat zu Renaturierung: "Taktik ist mir ziemlich wurscht"
Jürgen Czernohorszky (SPÖ) über die Zusammenarbeit mit Bund und Ländern und ob die SPÖ eine Betonierer-Partei ist.

Nachdem Wien und Kärnten sich für die EU-Renaturierungsverordnung ausgesprochen haben, hat Leonore Gewessler (Grüne) auf EU-Ebene dafür gestimmt. Die Folge: eine bundesweite Debatte, die das Land entzweit hat. Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) über die Rolle der Bundeshauptstadt und ob eine Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern überhaupt noch möglich ist.  

KURIER: Die Renaturierungsverordnung ist in aller Munde. Welche speziellen Herausforderungen haben urbane Räume wie Wien?

Jürgen Czernohorszky: In Wien arbeiten wir seit Jahrzehnten am Schutz und Ausbau der Biodiversität. Die Verordnung passt zu dem, was wir uns vorgenommen haben. Eine Herausforderung ist aber, dass es nun einen breiten Auftrag gibt, die Programme zu monitoren und auch zu finanzieren. 

Wie kann das gelingen? 

Es braucht eine enge Zusammenarbeit zwischen Bundesländern und Bund. Natürlich ist das eine Challenge! Rund um die Renaturierungsverordnung ist in Österreich sehr viel gestritten worden. Wir brauchen aber eine starke Bundesregierung, die sich in der Europäischen Union dafür einsetzt, dass wir genug Mittel für die Wiederherstellung bekommen. Ich bin jetzt einmal zuversichtlich, aber ein gutes Bild gibt unsere Regierung gerade nicht ab in dieser Situation.

Ist es überhaupt möglich, dass die Bundesländer noch an einem Strang ziehen, unabhängig davon, wer danach die Bundesregierung stellt? 

Davon bin ich fest überzeugt. In Wirklichkeit haben sich die Bundesländer unabhängig von der spezifischen österreichischen Diskussion, wie die Ministerin abstimmen wird, auf Renaturierungsvorgaben in enger Abstimmung vorbereitet. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass der Austausch jetzt aufhört, weil es gerade jetzt darum geht, dass wir gemeinsam mit dem Bund einen Plan erarbeiten müssen. 

Bevor Wien und Kärnten umgeschwenkt sind, haben die Bundesländer mit einer Stimme gesprochen. Hat das nicht zu einem Bruch geführt?

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