So viele wie noch nie: Caritas öffnet über 40 Wärmestuben

So viele wie noch nie: Caritas öffnet über 40 Wärmestuben
Mit 42 Standorten ist die Anzahl der Wärmestuben so hoch wie noch nie. Die Caritas ruft erneut auf, das Kältetelefon zu nutzen. Benötigt werden auch Spenden.

Bereits zum 12. Mal öffnen dutzende Pfarren die Türen der Caritas-Wärmestuben. Mit insgesamt 42 Standorten in Wien und Niederösterreich ist die Anzahl in diesem Jahr so hoch wie noch nie.

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„Noch nie haben so viele Pfarren ihre Räumlichkeiten für die Caritas-Wärmestuben geöffnet. Bei den aktuellen eisigen Temperaturen ist das Angebot besonders wichtig. Denn viele Menschen in Österreich sitzen auch im Winter in kalten Wohnungen, weil sie sich schlicht die Heizkosten nicht leisten können. Für wohnungslose Menschen ist die aktuelle Kältewelle besonders hart, für akut obdachlose Menschen kann sie lebensgefährlich sein“, sagt Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.

Neben einer Jugendwärmestube gibt es auch dieses Jahr wieder drei Wärmestuben speziell für Frauen. In manchen Wärmestuben werden auch eigene Kinderecken eingerichtet. Dienste wie Rechtsberatung, seelsorgliche Gespräche und Gesundheitsberatung sind ebenso wichtige Angebote für die Gäste.

Über 17.000 Menschen suchten Wärmestuben auf

„Alleine im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 17.500 Besuche in den Wärmestuben ermöglichen. Unsere Gäste finden in den Wärmestuben nicht nur einen warmen Aufenthaltsort, sie werden hier auch mit kostenlosem Essen und Getränken versorgt – für viele Gäste ist das die einzige Mahlzeit des Tages“, schildert Schwertner.

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Die Wärmestuben seien für viele Gäste nicht nur ein Ort, um sich aufzuwärmen, sondern auch eine wichtige Möglichkeit für sozialen Anschluss und persönlichen Austausch.

Suche nach Freiwilligen und Bitte um Spenden

Die Caritas Wien sucht laut Schwertner aktuell noch nach Freiwilligen, etwa für Kochgruppen, sowie nach sauberen Gurkengläsern für die Suppenbusse. Dringend benötigt werden laut Caritas Spenden für das Gruft-Winterpaket. „Mit 70 Euro spenden Sie ein Paket bestehend aus einem winterfesten Schlafsack und sieben warmen Mahlzeiten für einen obdachlosen Menschen. Jede Spende wärmt und kann angesichts der enormen Kälte Leben retten“, so Schwertner.

  • In akut lebensbedrohlichen Situationen oder bei Gesundheitsgefährdung unbedingt die Rettung unter 144 zu verständigen.
  • Das Caritas-Kältetelefon unter 01 480 45 53 ist ab 2. November rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche besetzt. Der Kältebus ist täglich unterwegs, um den Meldungen nachzugehen.
  • Die Kälte-App ist kostenlos, Straßensozialarbeiter werden über die App direkt alarmiert. Alle Informationen gibt es auch hier.

Einmal mehr bittet die Caritas auch, von der Möglichkeit des Caritas-Kältetelefons (01-480 45 53 ) Gebrauch zu machen. Seit Anfang November wurden allein beim Kältetelefon in Wien bisher 2.696 Anrufe gezählt. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Anrufer mitunter so hoch, dass es zu kurzen Wartezeiten kommen konnte.

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Alternativ können Meldungen zu Schlafplätzen auch unter kaeltetelefon@caritas-wien.at erfolgen. Die Streetworker der Caritas gehen möglichst zeitnah allen Hinweisen nach, um Menschen auf der Straße mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Kleidung zu versorgen. Die Caritas weist weiter darauf hin, dass in allen medizinischen Notfällen unbedingt die Rettung unter 144 zu verständigen ist.

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