Bundesgärten ohne Wache, Freibäder ohne Baden

Bundesgärten ohne Wache, Freibäder ohne Baden
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig will Bäder öffnen - auch wenn man nicht schwimmen darf.

Die Wiener würden nicht den nötigen Abstand halten, an den Toren würden sie sich geradezu hinein drängeln. Und das sei kontraproduktiv in einer Zeit, in der man vor allem eines tun soll: Abstand halten. So hat die türkis-grüne Bundesregierung begründet, die Bundesgärten nicht zu öffnen.

Wie berichtet, war um die Öffnung von Augarten, Burggarten, Volksgarten, Belvederegarten und Schönbrunner Schlosspark ein Streit zwischen der Wiener Stadtregierung und dem Bund ausgebrochen. Wien wollte die Öffnung, der Bund nicht. Nach langem Hin und Her wurden die Gärten geöffnet - allerdings erst am Dienstag nach Ostern und mit Wachpersonal an den Eingangstoren.

Aber auch damit ist es ab nächster Woche vorbei.

Letzte Wache

Bis einschließlich Freitag werden Parksheriffs noch das Hietzinger Tor in Schönbrunn und alle Tore des Augartens bewachen. Am Wochenende sind die Parksheriffs laut Auskunft der Wiener Polizei dann ein letztes Mal an allen Toren aller Bundesgärten im Einsatz. Ab nächster Woche sind die Gärten dann wieder für alle frei zugänglich.

Verkündet hat das nicht Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), sondern die Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne). Und zwar via Twitter. Die Kontrolle der Eingänge sei nicht notwendig, schrieb sie. "Die Menschen in Wien halten sich beim Spazieren an die Regeln."

Erstaunlich ist diese Verkündung von grüner Seite deshalb, weil eigentlich Köstinger für die Bundesgärten politisch zuständig ist. Auch aus ihrem Büro heißt es: "Der Andrang ist auch an den Wochenenden bewältigbar." Das Zusammenspiel von türkiser Ministerin und grüner Vizebürgermeisterin ist dazu angetan, die Wiener SPÖ erneut zu verärgern.

Im Freibad liegen

Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) machte am Dienstag einen neuen Vorstoß in Sachen Grünraum. Ludwig könnte sich vorstellen, dass die Freibäder in Wien geöffnet werden, auch wenn das Schwimmen in den Becken nicht möglich ist. "Man kann die Liegewiesen als Erholungsfläche nutzen", sagte der Bürgermeister. Damit der Mindestabstand eingehalten werden kann, kann sich Ludwig eine Beschränkung der maximal erlaubten Personenanzahl vorstellen.

Ob und (falls ja) wie die Bäder geöffnet werden können, ist noch unklar. Die Entscheidung liegt - erneut - bei der Bundesregierung.

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