Die ehemaligen Bürogebäude auf den Siemens-Gründen, auch bekannt als Elin-Gründe, wurden von der BUWOG Group gekauft. 2014 wurden die ersten Pläne dazu vorgestellt. Ein Jahr später entstand die Bürgerinitiative „Gegen Monsterbauten in Alt-Penzing“, die sich gegen das große Bauvorhaben, damals noch „Park Living“ genannt, richtete.
Die Initiative wurde unter anderem von der damaligen Bezirksrätin und heutigen stellvertretenden Bezirksvorsteherin Natascha Fussenegger (ÖVP) geführt. Sie kritisiert besonders, dass ein Verkehrskonzept fehlt, das die neue Welle an Autofahrern auffangen könnte: „Zuerst sollte die Infrastruktur konzipiert sein, dann sollte man weiterschauen, was möglich ist. Und das passiert leider ganz oft umgekehrt“. Sie warte seit sechs Jahren auf eine Lösung für den Verkehr, der dem kleinen Stadtteil bereits heute über den Kopf wachse.
„Das Konzept wird gerade von der zuständigen MA 46 ausgearbeitet“, erklärt Penzings Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ). Sie habe das Projekt von ihrer Vorgängerin Andrea Kalchbrenner (SPÖ) übernommen und keinen Einfluss darauf gehabt.
Über wenig Einfluss beschwert sich auch Otmar Edelbacher. Der neben der Baustelle ansässige Architekt ist seit Beginn Teil der Bürgerinitiative: „Wir sind von der Bezirksvorstehung schlecht behandelt und nicht ernst genommen worden. Wir seien ja schließlich im städtischen Bereich, hieß es vonseiten Christoph Chorherrs“.
Vor allem der ehemalige grüne Gemeinderat Chorherr (mehr zu ihm auf Seite 18) soll sich für das Großprojekt eingesetzt haben. „Der grünen Politik war es egal, dass so viele Bäume und Parkflächen verschwinden“, sagt Edelbacher. Denn was von außen oft unbemerkt bleibe, seien die großen grünen Innenhöfe, die Penzing kühlen sollen.
Edelbacher erinnert sich noch an die früheren Baupläne, die präsentiert wurden. 200 bis 300 Wohnungen sollten es werden, Grünflächen für das ganze Grätzl, keine zu hohen Gebäude und ein fertiges Verkehrskonzept. Diese Pläne änderten sich jedoch: Das Bauvolumen wurde fast verdoppelt, die Grünflächen minimiert. Und das Verkehrskonzept fehlt.
Der im Jahr 2018 beschlossene Flächenwidmungsplan sah statt der gewünschten Bauklasse III die Bauklasse IV mit einer maximalen Bauhöhe von 21 Metern vor. Die SPÖ und die Grünen stimmten zu.
Die BUWOG war für den KURIER für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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