Bizarrer Streit um Personalnot in der Urologie des AKH

Schutzmaske vor dem Wiener AKH
Zahlreiche Betten sind gesperrt. Stadt und Ärztekammer schieben sich Verantwortung gegenseitig zu.

Fast im Wochenrhythmus werden mittlerweile Fälle von Personalengpässen in Wiens Spitälern bekannt. Aktueller Schauplatz ist die Urologie-Klinik im AKH. Laut Medienberichten hat der dortige Primar eine Gefährdungsanzeige verschickt, um auf die prekäre Situation hinzuweisen. Seit Februar sei die Abteilung mit Bettenkürzungen von bis zu 71 Prozent konfrontiert. Dadurch hätten sich die Wartezeiten auf Operationen massiv verlängert, doch auch die Akutversorgung sei gefährdet.

Jetzt tobt ein Streit darüber, wer verantwortlich ist: Es bestünden an der Klinik seit längerer Zeit Personalbesetzungsprobleme, „weil der ärztliche Leiter mit dem Pflegepersonal keine akzeptable Zusammenarbeit findet und sich deswegen mehrere Pflegekräfte innerhalb des AKH versetzen ließen“, sagt eine AKH-Sprecherin. Auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ortet Probleme in der Führung der Urologie-Klinik und will die Innenrevision vorbeischicken.

Das ruft wiederum die Wiener Ärztekammer auf den Plan: „Die Überlastung ist nicht Schuld der Abteilung, sondern eine Folge des nicht zu Ende gedachten Spitalskonzepts, das die Schließung von Urologie-Stationen beinhaltet“, sagt Vizepräsident Stefan Ferenci.

„Hacker und Bürgermeister Michael Ludwig müssen die Lage endlich ernst nehmen und die Situation für die Patienten sowie das Personal deutlich verbessern“, fordert ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.

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