Wo es derzeit in den Spitälern beim Personal eng wird
Für Aufsehen sorgt aktuell die extrem angespannte Personalsituation in den steirischen Spitälern. Wie berichtet, mussten zuletzt gleich vier Intensivpatienten nach Kärnten gebracht werden, weil der Krankenhausgesellschaft (KAGES) aktuell schlichtweg die nötigen Ärzte und Pflegekräfte fehlen. Weiters sind rund zehn Prozent der Spitalsbetten gesperrt.
Dass es gerade jetzt zu derartigen Engpässen kommt, ist kein Zufall: Neben der bereits seit Jahren generell sehr schwierigen Personalsituation kommen aktuell noch die Urlaubszeit und vor allem coronabedingte Ausfälle bei den Mitarbeitern dazu.
Noch nicht ganz so dramatisch ist die Situation in Wien. Aber: „Die steigenden Covid-Infektionszahlen belasten unsere Covid-Stationen zunehmend“, sagt ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev). Gleichzeitig seien derzeit rund 600 von 30.000 Mitarbeitern aufgrund eines positiven Covid-Testergebnisses vom Dienst freigestellt.
„Flexible Sperren“
Zu etwaigen daraus resultierenden Stationssperren äußert sich der Wigev-Sprecher sehr vage: „Stationssperren an einzelnen Stellen sind ein Instrument, das laufend situationsbedingt und flexibel eingesetzt wird.
Allfällige Sperren sorgen auch im UKH Meidling, das von der AUVA betrieben wird, für Diskussionen unter dem dortigen Personal. Die Rede ist davon, dass die sommerliche Schließung einer der unfallchirurgischen Stationen aufgrund coronabedingter Ausfälle und generell schwieriger Personalsituation dieses Jahr schon Ende Juli anstatt üblicherweise Mitte August stattfinden soll.
Bei der AUVA dementiert man dies: „Die Sperre am Standort Meidling ist aufgrund von technischen Maßnahmen bereits seit Längerem geplant und dauert von 15. bis 29. August“, heißt es.
Wohl aber verzeichne man vermehrte Krankenstände bei Mitarbeitern aufgrund von Corona, weshalb am Standort Brigittenau (Lorenz-Böhler-Spital) eine Station nur in reduziertem Umfang belegbar sei.
Tirol: Nur mit Termin
Unabhängig von Corona hat man derzeit in Tirols Spitälern mit massiven Personalengpässen zu kämpfen. Vor allem die Ambulanzen können das Patientenaufkommen nicht mehr bewältigen. Deshalb gehen immer mehr dazu über, nur noch Patienten mit einem Termin zu behandeln. Zuletzt hat die Zahnklinik ihren Betrieb entsprechend umgestellt, seit 1. Juli gilt dies auch für die Allgemeine Neurologische Ambulanz der Innsbrucker Klinik, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet.
Relativ ruhig ist hingegen aktuell die Lage in OÖ und NÖ: Aktuell seien 347 Personen von insgesamt rund 22.000 Mitarbeitern) aufgrund von Corona dienstverhindert. Hinzu kämen 827 sonstige Krankenstände und 31 Pflegeurlaube, heißt es bei nö. Landesgesundheitsagentur. Dort spricht man von im Sommer aufgrund von Urlauben und geringerer Patientennachfrage üblichen Bettensperren im elektiven Bereich, also bei den planbaren Eingriffen.
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