Bademantel-Auftritt von Anwalt im Puff erregt Aufsehen
Der Titel der ATV-Sendung lässt keinen Spielraum für Interpretationen: In „Geil! So treibt’s Österreich“ wagt man wöchentlich einen Blick in die heimischen Schlafzimmer.
Doch vor Kurzem tauchte in der Sendung auch ein Anwalt auf. Martin Mahrer ist Strafverteidiger, geht im Landesgericht in Wien ein und aus. In der Sendung trägt er Bademantel. Er sitzt in einem Rotlicht-Lokal und wartet auf eine Dame. „Im Augenblick bin ich Single“, erklärt er. Er entwickle hier kürzere Beziehungen. „Also mir gefällt das sehr.“
Hand an der Brust
Dann stolziert eine Dame ins Bild. Durchsichtiger Body, Maske im Gesicht. Mahrers Hand wandert zur Brust der Dame, auf die Oberschenkel. Schließlich landen die beiden im Bett, ehe sich die Tür zu Zimmer Nummer 9 schließt.
In der Anwaltschaft wird das Video des Auftritts mittlerweile fleißig geteilt. Mahrer selbst kann die Aufregung nicht nachvollziehen. „Ist das so schlimm? Wer sich darüber aufregen will, kann ja zum Salzamt gehen.“ Er habe nur einem Freund (dem Lokalbesitzer) geholfen, weil kein Kunde vor die Kamera wollte. „Also hab ich das halt gespielt.“ Im Übrigen habe er den Besuch in derartigen Etablissements ohnehin nicht nötig. „Ich habe viele Frauen.“
Mittlerweile sind auch schon bei der Wiener Rechtsanwaltskammer Beschwerden über den skurrilen TV-Auftritt eingelangt – schließlich gilt für Anwälte ein standesgemäßes Auftreten, das dem Berufsstand nicht schadet. Bei der Kammer will man „keine Stellungnahme zu möglichen standesrechtlichen Verstößen“ abgeben. Aus gut informierten Kreisen ist allerdings zu hören, dass bereits ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde.
Verstöße dieser Art sind selten. Im Jahr 2015 sorgte ein „Oben ohne“-Bild (Rückenansicht) von Anwältin Astrid Wagner für Aufsehen.
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