Nicht nur die Außenhülle des neuen Parlaments nimmt immer mehr Gestalt an, sondern auch das Innenleben: Jetzt ist klar, wer die Lokale im Hohen Haus betreiben wird. Und das ist nicht nur für die Abgeordneten interessant. Denn das Restaurant im Dachgeschoß und das Café im Parterre sind für alle zugänglich.
Nach einem Betreiber war per Ausschreibung gesucht worden, zum Zug gekommen ist eine Bietergemeinschaft unter der Führung von Gastronom Thomas Hahn. Er betreibt am Lugeck in der Innenstadt seit dem Jahr 2013 die Labstelle – ein Restaurant mit Bar und Hofgarten.
Zu etwas gehobeneren Preisen wird dort neu interpretierte Wirtshaus-Klassik aus regionalen und saisonalen Zutaten serviert. Zum Beispiel: Kuttel „fritti“ mit Salzkapern-Mayo oder Steak mit confierten Erdäpfeln.
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Ähnlich ist die kulinarische Stoßrichtung für das Parlamentsrestaurant und das Café. „Wir haben ein nachhaltiges Konzept und bleiben unserer regionalen und saisonalen Linie treu“, sagt Hahn im Gespräch mit dem KURIER.
Erklärtes Ziel des Parlamentsumbaus ist bekanntlich, dieses zu öffnen und zu einem Ort für die Allgemeinheit zu machen. „Das wird sich im Angebot widerspiegeln – und auch in den Preisen“, versichert Hahn.
Zum Restaurant wird auch eine Bar gehören. Das Lokal wird nicht nur während des Parlamentsbetriebs, sondern auch abends und am Wochenende zumindest an Samstagen Gäste bewirten. Ob auch am Sonntag aufgesperrt wird, ist noch offen.
Fix ist dagegen, dass es am Wochenende Frühstück geben wird. Mehr Details zum Angebot verrät Hahn (noch) nicht. Diese sollen nämlich vor Ort präsentiert werden, sobald es die Corona-Regeln zulassen.
"Aushängeschild der Gastro"
Neben dem À-la-carte-Restaurant wird im Dachgeschoß übrigens auch eine SB-Kantine angesiedelt sein. Dafür zuständig ist das Grazer Unternehmen „Gaumenglück“ – das zweite im Bunde der Bietergemeinschaft. Weiters mit dabei und unter anderem mit der Schulung der Mitarbeiter betraut ist „Friedreich Hospitality“ mit Sitz in Wien.
Mit dieser Auswahl zufrieden zeigt sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP): „Das Parlament ist ein Wahrzeichen des Landes und so soll das Parlamentsrestaurant auch ein Aushängeschild der österreichischen Gastronomie werden“.
Kaffee auf der Terrasse
Labstellen-Chef Hahn wird auch die vier Dachterrassen des neuen Hohen Hauses bespielen. Diese werden frei und ohne Konsumzwang zugänglich sein: „Es wird aber auch die Möglichkeit geben, dort einen Kaffee zu trinken“.
Wie die Lokale heißen werden, ist noch offen. Allerdings kursiert bereits ein Vorschlag: „Zuckerkandl-Café“ – als Erinnerung an die Salonnière Berta Zuckerkandl. Dem Prinzip, Räume nach verdienten Österreichern zu benennen, will man im ganzen Haus folgen.
Erste Besucher werden in den neuen Lokalen ab Herbst 2023 empfangen. Dann soll das gesamte neue Parlament fertig sein.
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