Auch Hietzing könnte Parkpickerl bekommen

Auch Hietzing könnte Parkpickerl bekommen
Die Bezirksvorsteherin kann sich auch die Einführung "grüner Zonen" im Zentrum von Hietzing vorstellen.

Der Plan von Währings neuer grünen Bezirkschefin Silvia Nossek, im September das Parkpickerl einzuführen, hat einen Domino-Effekt ausgelöst. Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) hat, wie berichtet, nun seinen Widerstand aufgegeben und will das Pickerl ebenfalls bis Herbst einführen. Die Mehrheit im Bezirk ist ihm gewiss: „Wir unterstützen dieses Vorhaben mit großer Freude“, sagt SPÖ-Parteichef Franz Ekkamp. Schon vor Jahren habe man angesichts der unerträglichen Parksituation in Döbling die Einführung gefordert.

Damit bleibt die FPÖ mit ihrem Anti-Pickerl-Kurs in der Minderheit. „Die Autofahrer-Abzocke geht weiter“, kritisiert Bezirksparteichef Dominik Nepp. Er fordert weiterhin ein Wien-weites kostenloses Parkpickerl. Einen Antrag zu einer Volksbefragung will die FPÖ noch im Jänner im Gemeinderat einbringen. Weiters fordert man den Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen.


Mit Hietzing könnte aber schon bald der nächste schwarz regierte Bezirk „umfallen“. Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) ist zwar nach wie vor gegen ein flächendeckendes Parkpickerl, aber: „Ob wir’s teilweise einführen, ist zu überlegen“. In den nächsten Wochen soll das diskutiert werden, aber „sicher nicht ohne Beteiligung der Bevölkerung.“ Denn die hat sich 2013 in einer Befragung mit 78,5 Prozent gegen das Pickerl ausgesprochen.

Klarheit bis Sommer

Was sich Kobald auch vorstellen kann, sind „Grüne Zonen“, also gebührenpflichtige Parkplätze entlang der U4 und im Zentrum Hietzings. Dass sie jetzt doch die Einführung des Pickerls überlegt, resultiere aus den Entscheidungen in Währing und Döbling. Die Bezirkschefin wartet jetzt einmal die Auswertungen der zuständigen Magistratsabteilungen ab, wie sich die Einführung der Parkpickerl in anderen Bezirken auf Hietzing auswirkt. Bis zum Sommer will Kobald „Klarheit schaffen“.

Auch Hietzing könnte Parkpickerl bekommen

Spätestens bis Herbst 2017 will auch Favoritens Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner (SPÖ) das Pickerl einführen. Denn im September geht die Verlängerung der U1 nach Oberlaa in Betrieb. Gebiete wie die Per-Albin-Hansson-Siedlung drohen dann im Pendlerverkehr zu ersticken. Ob das Pickerl flächendeckend kommen soll, ist aber noch offen.

Allerdings sind SPÖ und Grüne in Favoriten zu schwach, um das Pickerl alleine beschließen zu können. „Sie werden uns brauchen“, sagt ÖVP-Parteichef Alfred Hoch. „Man wird sehen, wie sich die SPÖ das Pickerl genau vorstellt. Wir sind aber nach wie vor skeptisch. Es darf nicht passieren, dass die Bürger die Gebühr zahlen müssen und trotzdem keinen Parkplatz finden.“ In einer Klubklausur im Jänner will die VP Favoriten über ihre Position beraten.
In Simmering will Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) mit einer Entscheidung warten, bis selbige in Favoriten getroffen wurde. Wenn der Verkehr dann über Simmering „hereinbreche“, wolle man mit allen Fraktionen und der Bevölkerung reden. Solange abzuwarten hält der stellvertretende Bezirkschef der SPÖ, Peter Kriz, nicht für sinnvoll: „Dann ist es zu spät.“ Kriz könne sich Anrainerparken bei der Zippererstraße und der Hasenleitengasse vorstellen.

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