Alte Donau wird badefit gemacht: 1.000 Tonnen Mähgut entfernt
Wer vom Tretboot in die Alte Donau springt oder in der Neuen Donau Längen schwimmt, kennt das Gefühl von Wasserpflanzen, die den Körper „streicheln“. In den letzten Jahren sind die Pflanzen immer öfter zum Problem geworden – und das, obwohl sie eigentlich für die Wasserqualität verantwortlich sind. Zuletzt im südlichen Bereich der Neuen Donau, wo sich das „Krause Laichkraut“ deutlich stärker als in anderen Jahren ausgebreitet hat.
Durch die Mäharbeiten habe sich das allerdings verbessert, sagt die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Allein aus der Neuen Donau sind bisher 900 Tonnen Mähgut geborgen worden. Das sind 470 Tonnen mehr als im gesamten Jahr 2021. Aber auch in der Neuen Donau haben die 15 Amphibienmähboote fleißig gemäht: 1.000 Tonnen Makrophyten-Teile sind bisher zum Kompostwerk Lobau gebracht worden.
Neues Boot „Nixenkraut“
Es werde aber noch mehr, so Sima . „In vier Wochen beenden wir den zweiten Mähdurchgang auf der Alten Donau. Danach beginnt der Dritte. Dann der Vierte. Das geht so weiter, bis die Saison zu Ende ist.“ Zusätzlich müsse in seichten Bereichen öfter gemäht werden als in tieferen. Auch bei den Stegen müsse man gründlich sein, „damit es auch beim Hineinsteigen niemanden kitzelt“, sagt der Bezirksvorsteher von Floridsdorf Georg Papai (SPÖ).
Abhilfe schafft seit heuer ein Frontschneidemähboot. Das kleine Mähboot mit dem passenden Namen „Nixenkraut“ – eine Pflanze, die ebenfalls in der Alten Donau wächst – erreicht mit seinem schwenkenden Baggerarm auch die Bereiche unter den Stegen. Bisher habe man die nur händisch mit Tauchern gemäht.
„Wir kämpfen hier gegen die Natur. Die Alte Donau ist ein Nebenarm und der tendiert zu verlanden“, sagt Sima. Um das Naherholungsgebiet der Wiener dennoch zu bewahren, gäbe es neben den Mähbooten auch andere Strategien, die verfolget werden. Etwa wurden in zwei Testbereichen – einer in der Nähe vom Polizeibad – neue niedrigwüchsige Unterwasserpflanzen aus der Familie der Characeen angepflanzt.
Der Aufwand sei aber enorm, sagt Sima. Zuerst müssen die bestehenden Pflanzen ausgerissen, danach der ausgewiesene Bereich abgesperrt werden, da Fische sonst die jungen Characeen abfressen. Für die gesamte Alte Donau sei das deshalb keine Lösung. Neue Anpflanzungsbereiche suche man dennoch. Und auch für die Neue Donau gibt es bereits Ideen: So soll dort im nächsten Jahr ein größeres Mähboot dem Krausen Laichkraut Einhalt gebieten. APE
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